Hangsicherung eines 50 m tiefen Einschnitts

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Hangsicherung eines 50 m tiefen Einschnitts

Rensing, Thomas / Pierau, Bernd

Beim Auffahren eines 50 m tiefen Einschnitts im Zuge des Baus der A 46 bei Meschede/Freienohl kam es an der Südböschung auf etwa 120 m Länge zu fortschreitenden Verschiebungen bis in eine Größenordnung von 26 cm. Das Streckengutachten weist eine Wechselfolge von Grauwackeschiefern und Tonschiefern mit einzelnen eingelagerten Grauwacke- und Sandsteinbänken aus, wobei die Schichten steil mit 45 bis 70 Grad einfallen. Durch die vollständige Dränierung und den Einbau von 155 Ankern sollte die Standsicherheit des Hangs gewährleistet werden. Erneute Verschiebungen beim weiteren Aushub des Einschnitts machten ergänzende Berechnungen nach der FE-Methode erforderlich, wodurch der ungewöhnliche und komplexe Versagensmechanismus geklärt werden konnte.. Im Bereich der Sattelzone verlaufen sie nahezu horizontal. Mithilfe einer umfangreichen Parameterstudie konnte der Nachweis der Standsicherheit durch den Einbau zusätzlicher Anker geführt werden. Im Ergebnis zeigte sich, dass es sich beim Versagen der Böschung nicht um einen klassischen Böschungsbruch mit ausgeprägten Gleitflächen handelte. Vielmehr wurde der vergleichsweise weiche Sattelkern infolge von Spannungsumlagerungen durch den Aushub zusätzlich belastet und zusammengedrückt, wodurch es im Störungsbereich zu Vertikalverschiebungen in den Einschnitt hinein kam. Darüber hinaus zeigte die Parameterstudie, dass es zu einer Überschreitung der Scherfestigkeit auf den steil stehenden Schichtflächen gekommen ist. Der gewählte Sicherheitsbeiwert von 1,2 erfordert ein entsprechendes Monitoring.