Das Flexible Walzen ist eine neuartige Fertigungstechnologie, die für den Fahrzeug-Rohbau ein Halbzeug zur Verfügung stellt, das belastungsoptimierte Blechdicken aufweist. Aufgrund dessen bieten Tailor Rolled Blanks (TRB) ein großes Potential für den automobilen Leichtbau. Das Verfahren findet seinen Ursprung am Institut für Bildsame Formgebung der RWTH Aachen und wird heute bei der Muhr und Bender KG (Mubea) für eine großserienreife Produktion ausgebaut. In Form einer Folienpräsentation werden das Verfahrensprinzip und der aktuelle Entwicklungsstand des Flexiblen Walzens vorgestellt. Charakteristische Besonderheit des flexiblen Kaltbandwalzens bildet die periodische Veränderung des Walzspaltes durch eine entsprechend gesteuerte Walzenanstellung. Dadurch können Bänder mit über die Länge des Bandes unterschiedlicher Banddicke gewalzt werden, wobei Banddickenunterschiede bis zu 50 % realisierbar sind. Der Vorzug derartiger Bänder besteht darin, dass die vorgefertigten TRB mit einer Konzentration des Werkstoffes in den am stärksten beanspruchten Bereichen bereitgestellt werden können. Der Übergang zwischen den Abschnitten mit unterschiedlicher Banddicke verläuft stetig, wobei die Länge der Übergangsabschnitte entsprechend der Bauteilgeometrie variiert werden kann. Das Eigenschaftsprofil von TRB mit den darstellbaren Profilformen, den Materialeigenschaften, der Weiterverarbeitung und dem Kundennutzen von TRB wird dargestellt. Einige aktuelle Anwendungsbeispiele für TRB werden vorgestellt, wobei insbesondere Bauteile im Struktur- und Fahrwerksbereich im Mittelpunkt stehen. Heute findet das Verfahren mit seinen Produkten bei verschiedenen Automobilherstellern auch in großvolumigen Fahrzeugreihen seine Anwendung und steht als Beispiel für den kostengünstigen Leichtbau. Für die neue Produktgruppe ist am Mubea-Standort Attendorn ein neues Kaltwalzwerk gebaut worden. Bis heute sind über 6 Mio Tailor Rolled Blanks in verschiedenen Fahrzeugreihen verbaut worden.