Durch einen steileren Anflugwinkel beim Landeanflug an Flughäfen soll Lärm vermindert werden. Dabei hat die Sicherheit des Flugbetriebs Vorrang vor möglichen Lärmreduktionsmaßnahmen. Im Flugsimulator wird zunächst untersucht, ob das neue Verfahren für die Piloten mit erhöhtem Stress verbunden ist. Es wurden 40 Piloten flugmedizinisch untersucht. Sie mussten zwischen 23.30 Uhr und 4.00 Uhr mehrere Anflüge unter normalen und geänderten Bedingungen fliegen. Für die Untersuchung wurden Nachtstunden ausgewählt, weil durch den Schlafentzug und eine gestörte 'innere Uhr' eine höhere Beanspruchung durch den Dienst erwartet werden kann. Zudem könnte ein neues Verfahren bevorzugt in der Nacht wegen der geringeren Flugbewegungen zum Einsatz kommen. Die Auswertung der Ermüdungsdaten zeigte die für einen Nachtdienst erwartete Zunahme der subjektiven Ermüdung und Schläfrigkeit im Verlauf der Nacht, aber ohne Unterschied in Bezug auf das neue Anflugverfahren. Weder die Ergebnisse der Speichel-Kortisol-Messungen noch die der Blutdruckwerte zeigten einen Einfluss der unterschiedlichen Anflugverfahren auf die Stresswerte der Piloten. Ebenso wenig wurde die Herzfrequenz durch das lärmarme steilere Anflugverfahren im Vergleich zum Standardanflugverfahren beeinflusst. Auch wenn das neue Verfahren etwas schwieriger durchzuführen ist, lassen sich dennoch keine Unterschiede in der Belastung erkennen. Das lärmarme Anflugverfahren ist demnach grundsätzlich durchführbar und fliegbar.


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    Title :

    Leiser landen - aber sicher! Wie Piloten auf ein neues Anflugverfahren reagieren


    Contributors:

    Published in:

    DLR-Nachrichten ; 113 ; 22-25


    Publication date :

    2006


    Size :

    4 Seiten, 2 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German







    Anflugverfahren nach ICAO

    International Civil Aviation Organization | SLUB | 1983