Aus der Dunkelheit

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Aus der Dunkelheit

Matthes, Sebastian / Kiani-Kress, Ruediger

Suchoi Civil Aircraft, ein Tochterunternehmen des russischen Rüstungskonzerns Suchoi, plant die Wiedergeburt der sieche Passagierflugzeugindustrie Russlands. Seit 1999 wird an einem neuen zweistrahligen Mittelstreckendüsenflugzeug gearbeitet. Damit wird direkt auf den kanadischen Regionalflugzeughersteller Bombardier und dessen brasilianischen Wettbewerber Embraer gezielt, die sich den weltweit derzeit rund 5 Milliarden Euro jährlich schweren Markt der kleineren Flieger teilen. Der Wiederbelebungsversuch der Sparte ruht auf drei Säulen: Starthilfe von anderen russischen Staatsunternehmen, Konzentration auf den Markt jenseits der Giganten Airbus und Boeing sowie weit gehende Nutzung westlichen Know-Hows. RRJ soll in Versionen für 60, 75 oder 95 Passagiere angeboten werden und es sollen ca. 800 Flugzeuge verkauft werden, eine nicht unrealistische Annahme laut Branchenexperten. Die heimischen Fluglinien sollen die Maschinen ordern. Der Bedarf an Flugzeugen des Typs ist da. In den kommenden Jahren werden voraussichtlich bis zu 6000 Maschinen dieser Größe verkauft. Die Konkurrenz soll über den Preis und die Technik ausgestochen werden, die RRJ soll 15 % bis 20 % billiger sein als die Konkurrenzprodukte, die Betriebskosten 6 % niedriger ausfallen und mehr Passagierkomfort als beide Konkurrenten geboten werden. Um das schlechte Image der russischen Passagierflieger beim Thema Sicherheit und Komfort zu überwinden, wird auch in der Produktion auf westliches Know-How gesetzt. Bei der Entwicklung wird mit Boeing zusammengearbeitet, das Cockpit stammt von Thales aus Frankreich, die Triebwerke vom französischen Hersteller Safran.