Der weltweit erste Turbinenhubschrauber Alouette II wurde in der Zeit zwischen dem Jungfernflug des ersten Prototypen (SE 3130-01) am 12. März 1955 bis zur Einstellung der Serienproduktion im Jahre 1975 insgesamt 1324 mal verkauft. Zählt man die abgeleiteten Varianten Alouette III (SE 3160), Lama SA 315 und die in der Schweiz, in Rumänien, Indien und Brasilien in Lizenz gefertigten Maschinen hinzu, ergibt sich eine Gesamtzahl von 3700 Exemplaren. Der bei der SNCASE (Societe Nationale de Constructions Aeronautiques du Sud-Est) entwickelte Hubschrauber wird durch das Wellentriebwerk Turbomeca Artouste 2 C6 mit einer Wellenleistung von 360 PS angetrieben. Sein maximales Startgewicht liegt bei 1600 kg, die Nutzlast in Meereshöhe beträgt 545 kg (über 100 km) bzw. 400 kg (über 300 km). In der Kabine haben fünf Personen, darunter maximal zwei Piloten, Platz. Die Reisegeschwindigkeit des Hubschraubers in Meereshöhe beträgt 165 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 185 km/h. Die Schwebflug-Gipflehöhe liegt bei 1680 m (mit Bodeneffekt) bzw. 1100 m (ohne Bodeneffekt), die Dienstgipfelhöhe beträgt 3000 m. Die Einsatzdauer beträgt auf Meereshöhe 4 Stunden und in optimaler Höhe 4 Stunden und 30 Minuten. Der Einsatzradius liegt bei 540 km in Meereshöhe und bei 630 km in optimaler Höhe. Die überzeugenden Flugleistungen im alpinen Hochgebirge (am 6. Juni 1955 wurde mit dem zweiten Prototypen der Alouette II (SE 3130-02) ein Höhenrekord von 8209 m erzielt) legten den Grundstein für den Erfolg dieses Hubschraubers für den Luftrettung im Gebirge. Der erste im April 1956 Serienauftrag drei Teilstreitkräfte der französischen Armee belief sich auf 180 Exemplare. Ende 1956 begann die Zertifizierungskampagne der zwölften Alouette II für den zivilen Einsatz nach den amerikanischen CARG-Vorschriften. Nach der offiziellen Zulassung durch die französische Zertifizierungsstelle SGAC im Jahre 1957 und der US-Zulassung 7H-1 am 14. Januar 1958 war die Alouette II der weltweit erste zertifizierte Turbinenhubschrauber. Zum Verkaufsschlager wurde sie schließlich durch einen Großauftrag der Bundeswehr über 130 Exemplare. Der 1957 entwickelte vollverkleidete Prototyp SE 3131 'Gouverneur' war um 15 km/h schneller als seine Vorgänger, hatte jedoch einen Sitzplatz weniger. Mit ihm wurden die ersten Rotorblätter aus Verbundwerkstoffen erprobt und der Rumpf der Alouette III definiert. 1961 wurde das Modell SE 3130 Artouste 2C durch das Modell SE 3180 abgelöst, das mit einem stärkeren Turbinentriebwerk (Turbomeca Astazou 2) mit einer Wellenleistung von 530 PS bei reduzierten Kraftstoffverbrauch ausgerüstet ist.