Umwelteigenschaften von Reifen - Stand der Gesetzgebung

You are here: Homepage > Search

Umwelteigenschaften von Reifen - Stand der Gesetzgebung

Stenschke, Reiner / Rauterberg-Wulff, Annette

Die aus Umweltsicht wichtigsten Eigenschaften eines Reifens sind das Abrollgeräusch und der Rollwiderstand. Darüber hinaus sind die in den Reifenmischungen enthaltenen krebserregenden Stoffe zu beachten, die über den Reifenabrieb in die Umwelt gelangen. Das Abrollgeräusch wird durch die sog. Reifenrichtlinie 92/23/EWG in der Fassung 2001/43/EG, die am 4.8.2001 in Kraft trat, begrenzt, und ist auch für die Genehmigung von neuen Kraftfahrzeugtypen verbindlich. Vom Umweltbundesamt wird eine deutliche Senkung der Grenzwerte vorgeschlagen und zwar 1 bis 5 dB(A) bei Pkw-Reifen und 5 bis 6 dB(A) bei Nutzfahrzeugreifen. Da der Rollwiderstand einen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch und somit auf die CO2-Emission hat, wird es vom Umweltbundesamt begrüßt, dass bei der Fortschreibung der Reifenrichtlinie auch Rollwiderstandsaspekte berücksichtigt werden sollen. Alle Reifen sollten zur besseren Information des Verbrauches mit den Typprüfwerten für Abrollgeräusch und Rollwiderstand gekennzeichnet werden (incl. der runderneuerten Reifen). Zur Begrenzung des PAK-Gehaltes (polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe) in den Extenderölen für die Reifenherstellung wurde ein Entwurf für eine entsprechende Regelung vorgelegt. Unklar ist noch, ob auch ein Grenzwert für den Reifen als Endprodukt festgelegt werden kann. Auf den gegenwärtigen Stand der Diskussionen im Zusammenhang mit der Senkung der Grenzwerte für das Abrollgeräusch, Einführung von Grenzwerten für den Rollwiderstand sowie zur Begrenzung des PAK-Anteils wird im vorliegenden Beitrag näher eingegangen.