Mit Einführung der neuen BMW R1200 GS kam ein ebenso neu entwickeltes Getriebe zum Einsatz, das bezüglich Gewicht, Bedienbarkeit, Geräuscharmut und Servicefreundlichkeit grundlegend neue Maßstäbe setzt. Um die Belange des neuen Fahrzeugs bzw. der neuen Baureihe sowie gesteigerte Kundenbedürfnisse zu befriedigen, stellten sich folgende Forderungen an die Entwicklung des neuen Getriebes: Erheblich geringeres Gewicht gegenüber dem Vorgänger; Kürzere Baulänge zur Erfüllung der Fahrzeugpackagevorgaben; Spürbar verbesserte Schaltbarkeit gegenüber bisherigen Getrieben; Deutlich reduziertes Geräuschverhalten hinsichtlich Schaltgeräuschen und Verzahnungsgeräuschen; Dynamische Getriebeabstufung; Längere Serviceintervalle; Höhere Drehmomentkapazität; Höheres Drehzahlniveau; Integration eines Drehschwingungsdämpfers getriebeseitig. Beim Getriebe handelt es sich um ein klauengeschaltetes 6-Gang Getriebe mit sequenzieller Schaltung. Über die Antriebswelle mit integriertem Vor- und Hauptdämpfer erfolgt der sogenannte Primärtrieb auf die Zwischenwelle. Bei den Verzahnungen handelt es sich um Schrägverzahnungen in allen Gangstufen. Sämtliche Schalträder sind nadelgelagert, die Koppelung mit der Welle bei geschaltetem Gang erfolgt über Führungs- und Schiebemuffen analog zu PKW Schaltgetrieben. Zur Reibungsminimierung sind in die Schaltgabellagerbohrungen Gleitbuchsen mit einer Teflonbeschichtung eingepresst. Ebenso tragen die Mitnahmestifte der Schaltgabeln Laufrollen zur Reibungsminimierung in den Schaltbahnen der Walze. Zur Ereichung der vorgegebenen Gewichtseinsparung wurde das Gehäuse mittels FE-Analyse auf die auftretenden Belastungen hin optimiert, um mit minimalen Wandstärken und Verschraubungen zum Motor und den beiden Getriebegehäuseteilen auszukommen. Mit einer Gesamtlänge von 148 mm zwischen den Wellenlagern konnte das Vorgänger-Getriebe um ca. 20 mm trotz des durch die Schrägverzahnung notwendigen Schaltmuffen-Designs verkürzt werden.