Obwohl das Local Interconnect Network (LIN) nicht so leistungsfähig wie der CAN-Standard ist, findet es bei einfachen und wenig zeitkritischen Vernetzungsaufgaben (z. B. Steurung eines Klimageräts, Scheibenwischers oder Fensterhebers) seine Anwendung. LIN ist weniger aufwändig und deutlich günstiger als CAN, da die Sensoren und Aktoren nur eine Basisfunktionalität aufweisen. Die erforderliche Rechenleistung ist in einem zentralen Prozessor konzentriert. Dieser so genannte Master steuert bei LIN die angesprochenen Sensoren, Aktoren und Schrittmotoren (Slaves) per Eindraht-Verkabelung an und ist gleichzeitig die Schnittstelle zum CAN-Netzwerk. Zu den Gestaltern des LIN-Standards gehören in einem Industriekonsortium beispielweise Audi, BMW, DaimlerChrysler, Volvo, Volkswagen sowie Volcano Communication Technologies und Motorola. Laut BMW zeichnet sich das Master-Slave-Konzept besonders durch den einfachen Aufbau und die daraus resultierenden Vorteile (z. B. keine Eingangs- und Ausgangs-Einschränkungen bei den zentralen Steuergeräten, bessere Trennung von Hard- und Software, hohe Zuverlässigkeit) aus. Trotz dieser Vorteile sehen die Fachleute auch Optimierungspotenziale - beispielweise beim LIN 1.3-Standard: Derzeit passt man die Slaves noch individuell auf jede Anwendung im Fahreug an. In der Spezifikationsphase muss man alle Funktionen und die Hard- und Software jeder Komponente von Hand festlegen. Erste Exemplare von standardisierten LIN-Komponenten könnten schon 2005 von der Elektronik-Zulieferern angeboten werden. Die Einführung von standardisierten LIN-Slaves beeinflusst wesentlich den Entwicklungsprozess von LIN-Netzwerken. Damit wird die Festlegung der Funktionen eines Slaves von Hand überflüssig sein, da sie bei den Standardkomponenten schon vorgegeben sind. In einer speziellen Beschreibungsdatei ist die Funktionalität samt den Signal- und Botschaftseigenschaften definiert. Fast alles erfolgt automatisiert auf Basis der Beschreibungsdatei. Die LIN-Master (Steuergeräte) sind weiterhin manuell zu spezifizieren. Das Risiko, dass die standardisierten Komponenten des LIN-Netzes nicht optimal miteinander kommunizieren, will das LIN-Konsortium durch den Einsatz von zertifizierten Komponenten (z. B. LIN-Transceiver und LIN-Treiber) vermeiden. Basis für die Zertifizierung sind durch das LIN-Konsortium spezifizierte Konformitätstests. Die Konformitätstests für ISO-Schicht 1 (Physical Layer) sowie ISO-Schicht 2 (Data-Link Layer) sind seit kurzem für LIN 2.0 vom LIN-Konsortium freigegeben worden. Konformitätstests für LIN 1.3 sind seit Dezember 2002 ofiziell freigegeben. Mit der Definition von LIN 2.0 sind alle Randbedingungen für die standardisierten Slaves bekannt. Un den hohen Interpretationsbedarf während der Implementierung zu verringern, sind ergänzende Erläuterungen für die LIN-Spezifikation 2.0 erforderlich.


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    Title :

    LIN-Bus: Durch Standardisierung noch günstiger - Funktionen a la carte


    Additional title:

    LIN-Bus: Reasonably priced by means of standardization - functions a la carte


    Contributors:

    Published in:

    Automobil Industrie ; 49 , 10 ; 52-57


    Publication date :

    2004


    Size :

    4 Seiten, 3 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German