Nach mehr als acht Jahren Entwicklungsgeschichte ist das Gleistragplattensystem der Firma Bögl seit September 2003 im Rund 35 km langen Los Nord der ICE Neubaustrecke von Feucht bis Großhöbing bei Greding erstmals offiziell im Einsatz. Die Standard- und Brückenplatten des Systems 'Feste Fahrbahn Bögl' bestehen aus quer vorgespannten Betonfertigteilplatten, auf denen die Schienenbefestigungen montiert sind. Die 6,45 m langen, 2,55 m breiten und 20 cm hohen Platten mit Einzelgewichten von knapp 9 t werden mittels eines speziellen Bitumen-Zementmörtels auf einer hydraulisch gebundenen Tragschicht fixiert. Eine unter der hydraulisch gebundenen Tragschicht liegenden Frostschutzschicht dient dazu, Gefügestörungen im Untergrund durch Frost-/Tauwechsel und damit verbundene Setzungen und Hebungen zu vermeiden. Nach dem Verlegen werden die Fertigteilplatten in Längsrichtung untereinander gekoppelt. So bilden sie eine endlos lange Platte mit sehr hohem Verschiebewiderstand in Längs- und Querrichtung. Zur Ausführung des Auftrages wurde eine eigene Produktionshalle speziell umgebaut, in der täglich 28 Platten bewehrt und betoniert werden. Für den Einbau der hydraulisch gebundenen Tragschicht kommt ein speziell hierfür konzipierter Betonfertiger mit einer Genauigkeit von +/- 5 mm zum Einsatz. Eine vorauseilende Vermessung kennzeichnet bereits die exakte Lage jeder einzelnen Platte. Mit dem System 'Feste Fahrbahn Bögl' wird ein Oberbausystem für Hochgeschwindigkeitsbahnen realisiert, das nicht nur quantitativ hochwertig, sondern auch wirtschaftlich ist, weil es schotterlos, sowie wartungsfrei und damit hoch verfügbar ist. Es ist auch hoch präzise, nachjustierbar und im Havariefall leicht austauschbar. Es ermöglicht eine hohe Laufgüte für die Fahrzeuge und damit einen hohen Komfort für die Reisenden.