In den Niederlanden wurde mit der Einführung eines landesweiten elektronischen Bezahlsystems (E-Ticketing) für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) begonnen. Bis 2007 soll die nun in Rotterdam gestartete Umstellung beendet sein. Die Abrechnung erfolgt automatisch mit einer Smartcard, die von Kunden aufgeladen wird. Das Prepaid-Verfahren schafft Kostenvorteile für die Unternehmen und ermöglicht die Fixierung von Tarifvorteilen (Monatskarten usw.) auf der Karte. Der Fahrpreis richtet sich nach der Strecke und wird über das elektronische Ein- und Auschecken exakt berechnet. Tarife können durch gezielte Preisdifferenzierungen leistungsabhängiger gestaltet werden. Die unterschiedlichen Tarifzonen entfallen. Zudem wird ein erheblicher Rückgang der Schwarzfahrten erwartet. Die automatisierte Erfassung von Verkehrsströmen und Nutzungsdaten erlaubt zudem eine bessere Bedarfsanalyse für die Verkehrsplanung. Die Umstellung findet bereits im Vorfeld große Zustimmung bei der Bevölkerung. Im Endausbau wird das System bis zu 15 verschiedene Verkehrsunternehmen integrieren und etwa 4-5 Millionen Transaktionen pro Tag durchführen. Die Aufteilung der Einnahmen zwischen den Unternehmen erfolgt über die erfassten Daten, die in einer vier Ebenen umfassenden Architektur erhoben werden: Endgerät, lokaler Server mit Zentralrechneranbindung, zentrales Hintergrundsystem. Diese Zuteilung mit dezentral verwalteten Endgeräten erhält den Unternehmen die Freiheit bei der Gerätewahl und der eigenen Datenerfassung. Die Technik ist ausgereift und kann auf positive Erfahrungen verweisen. Und sie ist in ähnlicher Form auch auf das wesentlich größere Netz in Deutschland übertragbar.