Zur Erfüllung weitergehender CO2-Reduktionsziele und zur Sicherung von Wirtschaftswachstum und Mobilität ergibt sich aus Sicht der Automobilindustrie die Notwendigkeit, den Einsatz von alternativen Energie- und Antriebssystemen mit deutlichem CO2-Reduzierungspotenzial vorzubereiten. Derzeit stehen neben der Optimierung der konventionellen Kraftstoffe verschiedene Alternativen wie der Einsatz von Harnstoff, Erdgas, Kraftstoffe biogenen Ursprungs und Wasserstoff parallel in der Diskussion bzw. befinden sich bereits in der praktischen Erprobung. Die EU-weit geforderten Emissionsgrenzwerte für Nutzfahrzeuge bei Partikeln und NO(x)-Emissionen sind nur mit zusätzlichen Abgasnachbehandlungssystemen einhaltbar. Nach heutigem Entwicklungsstand ist hierfür das SCR-System mit einer wässrigen Harnstofflösung die sinnvollste Lösung. Die europäische Automobilindustrie hat sich daher darauf verständigt, für Nutzfahrzeuge die Selektive Katalytische Reduktion (SCR) mit AdBlue (32.5 prozentige wässrige Harnstofflösung) als Reduktionsmittelgeber zu verwenden. Die Versorgung mit AdBlue soll über Tankstellen abgewickelt werden. Der VDA schätzt den europäischen Jahresbedarf an AdBlue auf über 2.5 Millionen Tonnen im Jahr 2012. Trotz vieler noch offener Fragen zeichnet sich ab, dass die technischen Anforderungen insgesamt beherrschbar sind. Die Wirtschaftlichkeit des AdBlue Einsatzes ist noch unklar. Derzeit wird Erdgas als Kraftstoff steuerlich bevorzugt. Aral hat sich entschieden, die Vermarktung von Erdgas aktiv aufzugreifen und voranzutreiben, um Erdgas als innovativen, hochwertigen und leistungsstarken Kraftstoff darzustellen. Nach der Verabschiedung der EU-Richtlinie zur Förderung der Verwendung von Nachwachsenden Energieträgern soll der mittlere Biokraftstoffgehalt aller Fahrzeugkraftstoffe auf 5.75 % im Jahr 2010 ansteigen. Umweltrelevante Emissionen klassischer Schadstoffe sind bei Biofuelblends tendenziell etwas niedriger als die bei herkömmlichen Kraftstoffen. Der Beitrag, der durch Biofuels zur Energieversorgung in der EU erbracht werden kann, ist jedoch stark begrenzt. Der Einsatz von Wasserstoff als alternative Energie bietet bei Einsatz von regenerativen Energien zur Erzeugung des Wasserstoffs die Chance zu einem Einstieg in eine emissionsfreie Kreislaufwirtschaft. Dazu sind noch erhebliche technische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Hürden zu überwinden. Den umfassenden Herausforderungen im Energiesektor kann nur dann begegnet werden, wenn Politik und Wirtschat ihre Kräfte bündeln und gemeinsam gleichgerichtete Strategien erarbeiten und verfolgen.


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