Die Konsolidierung bei den Automobilherstellern geht weiter. Rund zwei Drittel des weltweiten Geschäfts sind heute in der Hand der fünf größten Hersteller, Tendenz steigend. Nach den Megafusionen der Neunzigerjahre und der gebremsten Weltkonjunktur wird auf organisches Wachstum gesetzt. Zwölf unabhängige Automobilhersteller von Bedeutung gibt es noch auf der Welt, nicht alle werden die Endrunde überstehen. Wer am Ende zu den Gewinnern gehört, hängt nicht nur von der Größe und Zahl der produzierten Autos ab, entscheidend ist, starke Marken zu haben und das Beste aus dem Portfolio herauszuholen. Die Unternehmensberatung Mercer Management Consulting hat die Entwicklung der wichtigsten Automarken in den letzen 3 Jahren untersucht. Aufschlussreich sind die Verschiebungen gegenüber 1999, weil diese einen Indikator für die Zukunftsfähigkeit darstellen. Während die Strategien von PSA und VW überzeugten, sind die Marken aus dem Haus General Motors stark abgerutscht, Fiat und Lancia ebenso. Die Performance von BMW und Audi ist dagegen eindrucksvoll, beide haben gegenüber Mercedes-Benz Boden gutmachen können. Zwar leidet DaimlerChrysler nach der Megafusion immer noch an den Spätfolgen. Langfristig gehen jedoch Experten davon aus, dass DaimlerChrysler das globalste Portfolio hat und in Asien, Europa und Amerika die Kundschaft mit heimischen Marken ansprechen kann. Weltweit hat nur Ford mit Marken wie Mazda oder Volvo ein ähnliches Markenspektrum. Immer mehr Autobauer setzen auf Kooperationen und Allianzen, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern. Kleinere Hersteller wie PSA, Renault oder Honda erweisen sich als agiler und innovativer als die Großkonzerne. Eine Garantie, langfristig mithalten zu können, ist das aber nicht. Denn wenn die Großkonzerne ihre Strukturprobleme überwunden haben, könnte es für einige mittelgroße Hersteller eng werden. Der Markentod droht für MG oder Rover genauso wie für heruntergewirtschaftete Marken bei Großkonzernen. Der größte Handlungsbedarf herrscht hier bei GM. Ein akutes Problem ist Fiat, in einem Jahr kann der italienische Konzern seine Option ausüben und die restlichen 80 % der Autosparte an GM verkaufen. Doch GM versucht, aus der Kaufverpflichtung herauszukommen - ob die Automarke Fiat dann überleben wird, ist ungewiss.


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    Title :

    Das Endspiel. Automobilindustrie


    Additional title:

    Automotive industry. Economical situation and future development


    Contributors:
    Gorgs, C. (author)

    Published in:

    Wirtschaftswoche ; 47 ; 58-66


    Publication date :

    2002


    Size :

    6 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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