Basierend auf der Analyse der Mensch-Maschine-Schnittstelle am Motorrad wird ein neues Bedienkonzept vorgeschlagen und überprüft. Bei der Konzeption wurde auf ergonomisches Expertenwissen zurückgegriffen. Die Erarbeitung der neuen Konzeption erfolgte auf der Grundlage der Beobachtung von Motorradfahrern im Straßenverkehr mit einem mobilen Videobeobachtungssystem. Eine Analyse der Schnittstelle verdeutlichte, dass die Güte einer Neuentwicklung vom Standardisierungsgrad, der Art der Veränderung des Bedienkonzeptes und dem Umfang der Veränderung dieses Konzeptes abhängt. Faktoren der Veränderungsart sind die teilautomatisierte Bedienung, Servosysteme und Automatisierung. Ein höherer Standardisierungsgrad führt demnach zu einer längeren Umgewöhnungszeit, die mit höheren Fehlerraten verbunden ist. Art und Umfang der Veränderung haben direkten Einfluss auf die persönliche Akzeptanz der neuen Bedienung beim Nutzer. Unterschiedliche Gruppen reagieren hier verschieden stark. Beim Umfang der Veränderung muss speziell der Standardisierungsgrad beachtet werden. Dann können bei der völligen Neukonzeption eines Systems auch bei der Bedienung des Systems neue Konzepte zum Einsatz kommen. Sobald ein Vorgängersystem vorhanden ist, sind nur evolutionäre Veränderungen denkbar. Das bedeutet, dass die Ausführung von Gas, Bremse und Lenkung heute nur noch in Details ergonomisch hinterfragt werden kann (Servobremse, Integralbremse, elektrischer Gasgriff). Die Gruppe der Systemnutzer gibt weitere Anhaltspunkte für den sinnvollen Veränderungsumfang. So sind innovative, technisch aufgeschlossenen Nutzer eher bereit neue Bedienungen anzunehmen. Vor allem sehr junge aufgeschlossene Nutzergruppen sind bereit, sich neuen Bedienmustern zu stellen. Die Gruppe der Motorradfahrer ist eher heterogen was ihre Eigenschaften betrifft. Man muss deshalb davon ausgehen, dass die Aufgeschlossenheit der Gesamtgruppe (als kleinstes Gemeinsames) eher gering ist. Chancen bieten sich bei Fahrzeugen, die speziell für Teile dieser Gruppe ausgelegt werden. Um eine Käufergruppe nicht zu verprellen, wird jedoch aus Marktsicht jedes Risiko vermieden
Untersuchungen zur Mensch-Maschine-Schnittstelle am motorisierten Zweirad
2002
124 Seiten, Bilder, Tabellen, 41 Quellen
(+24 Anh.)
Theses
German
Automotive engineering | 2003
|AUFPRALLSCHUTZVORRICHTUNG AN EINEM MOTORISIERTEN ZWEIRAD
European Patent Office | 2024
|Aufprallschutzvorrichtung an einem motorisierten Zweirad
European Patent Office | 2020
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