Fahrzeugakustik und Schwingungskomfort sind zwei Begriffe, die eng miteinander verbunden sind. Das Klangbild ist wiederum nur Teilmenge des Schwingungskomforts. Ein wesentlicher Aspekt des Schwingungskomforts ist das Fahrwerk. Der Einfluss des Fahrwerks aus der Sicht der Fahrwerksentwicklung soll in vorliegendem Beitrag aufgezeigt werden. Schwingungen können vom Fahrer bereits unter 1 Hz wahrgenommen werden, die obere Grenzfrequenz des zu analysierenden Bereiches liegt bei ca. 150 Hz. Von besonderer Bedeutung ist der Übergangsbereich von kinästhetischer zu akustisch wahrnehmbarer Schwingung, wobei das menschliche Empfindungsvermögen berücksichtigt werden muss. Die Schnittstelle Fahrer-Fahrzeug ist die Kontaktzone zwischen beiden. In dieser werden visuelle, haptische, kinästhetische und akustische Informationen durch den Fahrer aufgenommen. Der Einfluss des Fahrwerks kann analysiert werden, wenn die gesamte Schwingungskette des zu betrachtenden Systems berücksichtigt wird. Eingang des Systems ist die Straßenanregung, demgegenüber definiert sich der Ausgang des Systems über die Schnittstelle Fahrer-Fahrzeug. Abgesehen von Anregungen durch Fahrt- oder Seitenwind und Aggregat ist das Fahrwerk immer in den Übertragungsweg eingebunden. Der signifikante Beitrag des Fahrwerks am Gesamtschwingungskomfort wird definiert als Effekte, die für den Fahrer signifikant herausragen. Als messtechnisches Referenzmaß wird die Beschleunigung an der Sitzschiene definiert. Aus schwingungstechnischer Sicht kann anhand dieses Signals eine Bewertung des Schwingungsverhaltens vieler Fahrwerkskomponenten durchgeführt werden. Im Versuch wurde der Frequenzbereich bis 200 Hz ausgewählt. Die Ergebnisse der Versuchsdurchführung für Landstraße, Einzelhindernis, Kopfsteinpflaster und Rauasphalt werden dargestellt.