Kühler Kopf und warme Füße. Behr arbeitet an der physiologischen Regelung von Fahrzeug-Klimaanlagen

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Kühler Kopf und warme Füße. Behr arbeitet an der physiologischen Regelung von Fahrzeug-Klimaanlagen

Aktuelle Klimaanlagen lassen sich in drei Gruppen einteilen: manuelle, halbautomatische und vollautomatische Ausführungen. Bei den so genannten Klimavollautomaten ist es nur die Temperatur, die konstant gehalten wird. Alle anderen Größen, wie z.B. die Gebläseleistung oder Luftverteilung werden immer noch durch willkürlich festgelegte Kenngrößen in einem offenen Regelkreis gesteuert. Bei einigen Systemen wird die Intensität der Sonneneinstrahlung zur Anpassung der Temperaturregelung herangezogen. Die Feuchtigkeit der Kabinenluft wird bis dato noch nicht berücksichtigt. Die Firma Behr aus Stuttgart beauftragte ein Marktforschungsinstitut mit dem Ziel, bisher nur teilweise erfüllte Erwartungen der Kunden an Fahrzeug-Klimanlagen zu ergründen. Die Vorstellungen von 400 Autofahrern will Behr bei seinen künftigen Entwicklungen berücksichtigen. Kernstück der neuen Klimaanlagengeneration ist eine auf der menschlichen Physiologie basierende Regelung. Ein Multi-Sensor-System überwacht bei diesen Anlagen die Einflußgrößen, die auf den Komfort im Fahrzeuginnenraum Einfluß nehmen: Ein Beschlagsensor an der Frontscheibe ermittelt Luftfeuchte und Scheibentemperatur und schickt diese Informationen an das Steuergerät. Neu entwickelte Temperatursensoren sollen künftig neben der Temperatur auch die Luftströmungsgeschwindigkeit messen. Anhand der Meßwerte kann das Klimaanlagensteuergerät durch Beeinflussung der Gebläsedrehzahl die Luftgeschwindigkeit und damit die durchgesetzte Luftmenge pro Zeiteinheit konstant halten. Mit Hilfe eines Vier-Quadranten-Sensors werden für jeden Sitzplatz getrennt Richtung, Winkel und Intensität der Sonneneinstrahlung erfaßt. Der Prozessor berechnet daraus die sitzspezifische Strahlungsbelastung. Durch die Einstellung von unterschiedlichen Ausblastemperaturen an Fußraumausströmern und den Belüftungsdüsen im Schalttafelbereich wird eine komfortable Schichtung der Innentemperatur gewährleistet. Nach Aussage der Entwickler rechnet man mit der vollen Ausbaustufe dieses physiologischen Systems in drei bis fünf Jahren.