Der Autoinnenraum hat sich in den vergangenen Jahren vollständig gewandelt. Stand in den vergangenen Jahren Funktionalität im Vordergrund, so ist jetzt Atmosphäre gefragt. Hochwertiger Veloursstoff zählt zu den edelsten Materialien in der Autoinnenausstattung. Seine elegante Oberfläche und sein angenehmer Griff entfalten Wohnraumatmosphäre im Autoinnenraum. Aufgrund dieser Eigenschaften hat der Velours in den letzten Jahren einen hohen Anteil bei Tür- und Bezugsstoffen erreicht. Leider besitzt Velours eine Eigenschaft, die vom Verbraucher nicht gewünscht wird. Bedingt durch seine Beschaffenheit haften Schmutz und Fasern an seiner Oberfläche (Anflusen) und lassen sich schwer entfernen. Als Meilensteine in Reihenfolge des Anschmutzablaufes können die Oberflächendichte, die Wirrlage des Velours, die Oberflächenreibung der Fasern und die Schmelzkopfbildung an den Faserenden des Velours definiert werden. Ist die Fremdfaser durch die Oberfläche in den Verbund unzähliger Polfasern eingerieben worden, so sind natürlich die Eindringtiefe sowie die Reibungseigenschaft der beiden Faktoren ausschlaggebend dafür, wie leicht diese wieder zu trennen sind. Die Faser schwebt in dem Verbund wirr liegender Polfasern in einer räumlichen, durch die Berührungspunkte mit den Veloursfibrillen definierten Lage. Sie wird durch die Beschaffenheit der Oberfläche der Kontaktstellen mehr oder weniger fest gehalten. Verschiedenste Reinigungsversuche mit mechanischen Methoden brachten teilweise sogar eine Verschlechterung des Ergebnisses. Als Hauptansatzpunkt bietet sich eine chemische Beschichtung bzw. Ausrüstung an. Die Abschwächung der Kräuselung verursacht eine gröbere Strukturierung der Oberfläche, die ein leichteres Eindringen von Fremdfasern in den Velours ermöglicht. Aus diesem Grund ist eine drastische Verdichtung der Oberfläche über die Anzahl der offenen Polenden erforderlich. Beim Schneiden muss die sogenannte Pilzkopfstruktur vermieden werden.