Organische Beschichtungen auf bereits verzinkten Stahlfeinblechen verbessern das Korrosionsschutz- und Umformverhalten. Die Applikation erfolgt schon beim Stahlhersteller. Das ermöglicht, das Blech vor dem Form- und Fügeprozeß in engen Toleranzen zu beschichten und damit Fertigungsschritte vom Verarbeiter zum Stahlhersteller zu verlagern. Dünnfilmbeschichtungen basieren auf zinkpigmentierten Epoxidharzsystemen, die im kontinuierlichen Bandbeschichtungsverfahren mit einer Schichtdicke von 2,5 bis 4,5 Mikrometer auf die vorbehandelte Zinkoberfläche appliziert werden. Neben Zinkpigmenten besitzt z. B. die Beschichtung Bonazinc 3000 zusätzlich Gleitadditive, die eine wertvolle Umformhilfe beim Tiefziehen darstellen. Die vorbeschichteten Bleche eignen sich für das Widerstandspunktschweißen, das Verkleben und mechanisches Fügen. Sie verbinden die kathodische Schutzwirkung der Zinküberzüge mit der Barrierewirkung, Abriebfestigkeit, Elastizität und den Gleiteigenschaften organischer Beschichtungen. Damit lassen sich beim Automobilhersteller verschiedene Ziele verwirklichen; z. B. können Hohlraumkonservierung und Nahtabdichtung entfallen, oder in Verbindung mit sekundären Korrosionsschutzmaßnahmen kann die Garantiezusage gegen Durchrostung erheblich erweitert werden. Bereits beim Stahlhersteller vorgrundierte Feinbleche erlauben die Einsparung der Elektrotauchlackierung. Komplette Automobillackaufbauten im Coil-Coating-Verfahren könnten in Verbindung mit mechanischen Fügetechniken eine Alternative zur Serienlackierung sein. Bei der Salzgitter AG läuft seit Anfang 2000 eine Anlage, in der Band in einer Breite bis 1870 mm und mit maximal 2 mm Dicke beschichtet wird. Sie kann mit einer maximalen Geschwindigkeit von 120 m/min und einer Nennkapazität von 180000 t/a Flüssiglackierungen und Folienbeschichtungen applizieren.