Die Privatisierung und der damit einhergehende Kostendruck haben sowohl auf der Seite der Eisenbahnverkehrsunternehmer als auch der Hersteller zu einem massiven Personalabbau geführt. Damit ist die technische Kompetenz auf beiden Seiten geschwächt worden. Das geänderte Rollenverständnis hat eher zu Unsicherheiten denn zu mehr Vertrauen geführt. Die Zukunft kann nur darin bestehen, dieses gegenseitige Vertrauen durch zielorientierte Gemeinsamkeit zu intensivieren. Dafür ist ein gemeinsames Grundverständnis erforderlich. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen definieren die Anforderungen an die von ihnen gewünschten Fahrzeuge. Sie tragen durch eine konstruktive Begleitung des Herstellprozesses sowie der Erprobung und Inbetriebnahme eine Mitverantwortung an dem Erfolg einer Beschaffung. Die DB Netz AG (Deutsche Bahn Netz AG) hat verbindliche Vorgaben für den Bau von Schienenfahrzeugen abzuleiten. Sie beteiligt sich an der Überprüfung der Schnittstellenkompatibilität eines neuen Fahrzeuges. Die Hersteller sind für die geeignete Konstruktion, Entwicklung, qualitätsgerechte Fertigung und termintreue Lieferung zu einem marktkonformen Preis verantwortlich. In diesem Sinne wird ihnen ein Bestandsschutz bezüglich gesetzlicher Auflagen mit der Verabschiedung des Lastenheftes gewährt. Sie haben einen Anspruch auf eine lückenlose Information über die Bewährung der Produkte im Betrieb. Das Eisenbahnbundesamt begleitet auf der Basis der gültigen Regeln die sicherheitsrelevante Entwicklung und Fertigung von Systemen für Fahrzeuge, welche in Verkehr gebracht werden sollen. Die sicherheitsrelevante Abnahme und Zulassung kann infolge der eigenen Kompetenz und der vorangegangenen Begleitung zügig und kostenminimal im Rahmen der zwischen Besteller und Hersteller vereinbarten verträglichen Verpflichtungen vorgenommen werden.