Val-de-Marne ist ein selbstständiges Departement (Nr.94) mit 1,3 Mio. Bewohnern im Süden der französischen Hauptstadt, das 11 % der Bürger von Paris beherbergt und in der Vergangenheit eher stiefmütterlich von den Stadtvätern behandelt wurde. Dieser Stadtteil ist noch für wenige Tage der einzige der Metropole, der über keine Straßenbahnlinie verfügt. Im November 2013 soll dort mit der Linie T7 zwischen Villejuif und Orly die 1. Tram verkehren. Dies wird nur der erste Schritt zur Modernisierung eines großen Stadteils der Seinemetropole sein, in dem sehr viele Pendler leben, die täglich ins Zentrum und zurück in eine bezahlbare Wohngegend fahren müssen. Diese Pendler verstopfen mit Privatfahrzeugen ständig die Zufahrtsstraßen aus dem Süden. In 2020 soll als einer der wichtigsten Ausbauschritte die Tramway Paris-Orly in Betrieb gehen, welche die meistfrequentierte Busverbindung der französischen Hauptstadt, die Linie 183, ersetzen wird. Die Busse dieser Linie transportieren täglich etwa 57000 Menschen. Das interessanteste Projekt, das Val-de-Marne und dessen Atraktivität zukünftig erheblich steigern soll, ist die Téléval. Hierbei handelt es sich um eine Seilschwebebahn für täglich 10 000 - 12 000 Passagiere, die nach Meinung von Optimisten schon 2016 das Gesicht des Stadteils erheblich verbessern soll. Realisten denken eher über 2018 nach; dann soll um die Endstation ein reizvolles, neues Wohnviertel für 10000 Neubürger entstehen. Dieses Verkehrsmittel ist in seinem Aufbau wie in Val-de-Marne mit 60 Mio. € wesentlich billiger als eine Straßenbahn. Seilschwebebahnen liegen voll im Trend. In weniger als 10 Jahren wurden weltweit 30 solcher Massentransportmittel eingeweiht. In 2015 soll die Seilbahn von Brest und 2017 die so genannte Aérotram in Toulouse den Betrieb aufnehmen.