Am 09.12.2012 haben die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) zwei Neubaustrecken mit ETCS Level 2 in Betrieb genommen. Die eine in Unterinntal wird nun weniger genutzt als erwartet, insbesondere von Güterzügen privater EVU, die über die alte Strecke fahren. Dafür sind technische Gründe verantwortlich. Die ÖBB beanstandet eine Sicherheitslücke in der ETCS-Konzeption während der Übergangsphase, wenn nämlich währen der Übergangszeit das letzte konventionelle Signal von Fahrt auf Halt zurückfällt. Die ÖBB fordern deshalb die Umsetzung des Change Request CR 618 gemäß Uniseg-Spezifikation. Diese stellt sicher, dass bei einer Unterbrechung der Verbindung zwischen Zug und ETCS-Rechner (in Österreich darf dieser maximal 60 Sekunden betragen) der Zug durch die am konventionellen Signal ausgelöste Zwangsbremsung bis zum Stillstand gebracht wird, obwohl auch nach bestehenden Regeln der Fahrzeugführer den Zug sowieso zum Stillstand bringen muss. Im reinen ETCS-Level-2-Betreib wird erstaunlicherweise bei gleicher Situation nicht einmal angeordnet, ein auf Halt fallendes Signal zu beachten. Die privaten Güterzüge sind auf die fällige Umsetzung des CR 618 nicht vorbereitet. Bombardier wird sich diese Aufgabe im Rahmen des nächsten Paketes an Software-Updates abarbeiten, deren Zulassung voraussichtlich aber nicht vor Ende 2013 kommen wird. Für die Güterzuglokomotiven von Siemens ist noch keine Lösung in Sicht. Aus den genannten Gründen können die privaten Güterzüge die Neubaustrecken noch nicht im ETCS-Betrieb nutzen.
Differenzen um ETCS in Österreich
Eisenbahn Österreich ; 2 ; 92
2013-01-01
1 pages
Article (Journal)
German
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Inbetriebnahme der ersten beiden ETCS Level 2 Strecken in Österreich
IuD Bahn | 2013
|British Library Conference Proceedings | 1998
|Online Contents | 1998
|European Patent Office | 2017
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