In bisher ungewohnter Schärfe hat Brasiliens führender Industriellenverband Fiesp in São Paulo in einer aktuellen Untersuchung die brasilianischen Regierung kritisiert, ihre Hausaufgaben nicht zu machen. Schlechte Straßen und Häfen, ein unzureichendes Schienennetz, ausufernde Bürokratie und teure Lagerhaltung führe zu zusätzlichen Logistikkosten von über 7 Mrd. Euro/Jahr - 15 Prozent aller Ausgaben der brasilianischen Industrie für Transport und Lagerung - und beeinträchtige damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der einheimischen Industrie. Fiesp lieferte einen besonders drastischen Kostenvergleich: Der Seetransport eines Containers vom Hafen Santos bis nach China (17 000 km) kostet 1200 USD. Das entspricht dem Preis für die Beförderung des Containers per Lkw zwischen Santos und dem nur 77 km entfernten São Paulo. Hinzu kommt, dass Transportunternehmen wegen der systematischen Raubüberfälle auf Lkw zu einem hohen Sicherheitsaufwand gezwungen sind, der die Transportkosten um 30 bis 35 Prozent erhöht. Ein Positivbeispiel ist die Tabakfirma Souza Cruz, die durch ihre ausgefeilte Logistik auffällt. Immer mehr Firmen lassen ihre Produkte von Souza Cruz mitverteilen, von der Telefonkarte bis zur Batterie.
Teure Logistik bremst Wachstum
Brasilien: Zusatzkosten von über 7 Mrd. EUR im Jahr durch schlechte Straßen und Häfen
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 66 , 33 ; 7
2012-01-01
1 pages
Article (Journal)
German
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Teure Logistik bremst die brasilianische Industrie
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