Die Mehrheit an der bisher zur Staatsbahn RZD gehörenden russischen Güterbahn PGK/Flight One liegt künftig bei der Nezavisimaya Transportnaya Kompaniya (NTK) des Oligarchen Vladimir Lisin. Sie erwarb 75 Prozent minus zwei Aktien für knapp 3 Mrd. EUR. Die PGK steht für ein Viertel der Bahntransporte in Russland. Die NTK gehört zur Universal Cargo Logistics Holding-Gruppe (UCL), zu der neben Bahnbetreibern auch Reedereien, Hafenanlagen und Werften gehören. Lisins wichtigstes Standbein ist jedoch bisher nicht der Verkehrs- und Logistikbereich, sondern die Montanindustrie. Mit der PGK wurde das erste Mal in Russland ein solches großes Unternehmen auf dem Weg einer Auktion mehrheitlich aus staatlichen in private Hände gebracht. Russland versucht, durch Öffnung des Schienengüterverkehrs für den Markt das Eisenbahnwesen zu modernisieren. Privates Kapital soll einen Beitrag leisten, den dafür notwendigen Investitionsbedarf zu decken. Zwei Güterverkehrsgesellschaften, die den Großteil der RZD-Güterwagenflotte übernommen haben, PKG und VGK, sollen miteinander in Wettbewerb treten. Wann der Termin für die Privatisierung der zweiten (VGK) ansteht, ist noch offen. Für die im Schienengüterverkehr mit Russland tätigen Eisenbahnen und Bahnspediteuere ist dies ein Grund zur Sorge. Nicht unberechtigt: mit der Privatisierung eines Teils des RZD-Güterwagenbestandes setzte schon einmal eine Waggonknappheit ein. Die Mieten verdoppelten sich. Private Eigner setzen Wagen dort ein, wo keine Leerläufe sind. Das würde den eurasischen Containerverkehr besonders hart treffen.
NTK erwirbt Mehrheit an russischer Güterbahn PGK: Zuschlag für 75 Prozent an bisheriger Staatsbahntochter für 3 Mrd. EUR
Kommentar: Begründete Sorge der Bahnspedition
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 65 , 131 ; 2
2011-01-01
1 pages
Article (Journal)
German
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