Die Verkehrswende besteht nicht nur aus einem Antriebswechsel, dem Wechsel von Verkehrsträgern und Veränderungen im Nutzungsverhalten. Infolge der Nutzung der Energieträger Strom, Gas und Wasserstoff anstelle von Erdöl führt die Verkehrswende auch zu einer zunehmenden Verzahnung von Verkehrs- und Energiesektor. Diese Sektorkopplung ist eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Verkehrswende und die Kilowattstunde (kWh) die neue Einheit des Verkehrssektors. Vor diesem Hintergrund hat die Arbeitsgruppe 5 „Verknüpfung der Verkehrs- und Energienetze, Sektorkopplung“ der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) durch einen systematischen Multi-Stakeholder-Ansatz und die Zusammenarbeit insbesondere mit den NPM-Arbeitsgruppen 1, 2 und 6 zentrale Fragen der Lade-, Tank-, Netz- und Erzeugungsinfrastrukturen für alternative Antriebsformen und Energieträger untersucht und Handlungsbedarfe und -empfehlungen in Richtung Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erarbeitet. Die Arbeit zielte dabei vor allem auf einen bedarfsgerechten, das heißt zwischen Infrastruktur und Fahrzeughochlauf technologisch, mengenmäßig und zeitlich abgestimmten, sowie wirtschaftlichen und nutzerorientierten Aufbau der Infrastruktur ab. Viele der erarbeiteten Maßnahmen wurden bereits in der laufenden Legislaturperiode umgesetzt. So ermöglicht ein dynamisches Modell zukünftig den bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Ausbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur (LIS) und die Umsetzung beziehungsweise Anpassung des GEIG und WEMoG den schnellen Aufbau von privater Ladeinfrastruktur in Gebäuden. Mithilfe der Festlegung eines konkreten Abstandskorridors zwischen den Standorten wurde ein gemeinsames Verständnis von Flächendeckung geschaffen. Zusätzlich unterstützen verschiedene Förderprogramme den flächendeckenden Ausbau der LIS in Deutschland. Die AG 5 hat außerdem die Begriffe „Netzdienlichkeit“ und „Netzverträglichkeit“ definiert und so ein gemeinsames Verständnis von Netzintegration im Markt geschaffen. Gemeinsam mit der AG 6 wurde zudem eine Roadmap zur erfolgreichen Implementierung der ISO 15118 entwickelt. Neben Themen rund um die Elektromobilität wurden auch Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für andere alternative Antriebsformen, wie die Wasserstoffmobilität, erarbeitet. Neben dem Erreichten sind einige Punkte noch offen, die aus Sicht der AG 5 elementar für die erfolgreiche Verkehrswende sind. Um den Hochlauf der E-Mobilität weiter voranzubringen, sollten weitere Maßnahmen und Handlungsempfehlungen umgesetzt werden: die zukünftige Fokussierung auf webbasierte Zahlungssysteme, um innovative Zahlungsdienstleister nicht mehr vom Markt auszugrenzen, die Erarbeitung von weiteren Lösungsansätzen für die intelligente Einbindung von E-Fahrzeugen in das Stromnetz, die Vermeidung eines Dauersubventionssystems durch die Unterscheidung einer initialen Flächendeckungs- und anschließend marktgetriebenen Skalierungsphase, die Vereinheitlichung des Letztverbraucherbegriffs aus EnWG und EEG, über das Schnellladegesetz hinaus: Schaffung von zusätzlichem Flächenpotenzial, insbesondere für elektrische Lkw, durch das Öffnen der nicht bewirtschafteten Rastflächen entlang der deutschen Autobahnen, die Steigerung des elektrischen Nutzungsgrads von Plug-in-Hybriden durch die Verbesserung der elektrischen Reichweite und Ladeleistung (11 kW, 3-phasig). Zeitgleich schreitet die Verkehrswende erfreulich dynamisch voran und führt zu absehbar neuen Klärungsbedarfen. Mit Blick auf die nächsten Jahre sind dies vor allem Fragen zu der Stabilität des regulatorischen Rahmens und der Investitionssicherheit, um den Markthochlauf zu verstetigen und nachhaltig zu gestalten, zu der Transparenz bezüglich der geplanten Fahrzeugzahlen und -technologien sowie zu dem Umstieg von einem Fördersystem auf einen nachhaltigen regulatorischen Rahmen für die Verkehrswende. [aus Kurzfassung]

    The transport transition is not just about a change in drive train technology, a switchover to other modes of transport and changes in user behaviour. Using electricity, gas and hydrogen rather than petroleum to supply our energy needs will also lead to an increasing overlap between the transport and energy sectors. For this reason, sector integration is a central prerequisite for the successful transformation of the transport sector, and “kWh” is the new unit in transport.In view of the above, WG 5 “Connecting mobility and energy networks, sector integration” of National Platform Future of Mobility (NPM) used a systematic multi-stakeholder approach in co-operation with WGs 1, 2 and 6, in particular, to examine key questions around charging, filling, grid and production infrastructures for alternative drive technologies and energy sources and to prepare action points and recommendations for politics, businesses and society. The work aimed at a profitable and user-oriented development of infrastructure which is also needs-based, i. e. coordinated between infrastructure and vehicle ramp-up in a technological, quantitative and temporal way. Many of these measures have already been implemented during the current parliament. Going forward, a dynamic model will enable the needs-based and profitable expansion of public charging infrastructure, and the implementation and/or amendment of the Act on electromobility infrastructure in buildings (GEIG) and of the Act on modernising residential property (WEMoG) will facilitate speedy installation of private charging infrastructure in buildings. By establishing the precise spacing between locations, a shared understanding of “nationwide coverage” was developed. Moreover, various promotion programmes are supporting the expansion of the charging infrastructure to reach nationwide coverage in Germany. WG 5 also defined the terms “grid usability” and “grid compatibility” to achieve a common understanding of grid integration in the market. In collaboration with WG 6, a roadmap on successful implementation of ISO 15118 was drafted. On top of various topics in the context of electric mobility, measures and recommendations for other alternative drive technologies, such as hydrogen mobility, were prepared. Although some progress has been made, some points which WG 5 considers fundamental for the successful transformation of transport remain open. In order to promote the ramp-up of electric mobility, further measures and recommendations need to be implemented. Those measures include: focusing on web-based payment systems to avoid excluding innovative payment providers from the market, working on solutions for the intelligent integration of e-vehicles into the grid, avoiding a system of permanent subsidies by distinguishing between an initial phase to build up coverage and a subsequent, market-driven scaling-up phase, harmonising the term “end user” between the Energy Industry Act (EnWG) and the Renewable Energy Sources Act (EEG), looking beyond the quick charging act to create additional land potential, especially for electric HGVs, by opening up commercially unused lay-bys along German motorways, achieving an increase in electric usage of plug-in hybrids by improving electric ranges and charging output (11 kW, three-phase). At the same time, the fact that transport transformation is progressing in such a dynamic way is a welcome development, but one that will also throw up more questions. [from Executive Summary]


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    Title :

    Zentrale Ergebnisse und Empfehlungen – Erreichtes und Offenes


    Subtitle :

    AG 5 - Abschlussbericht



    Publication date :

    2021


    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Electronic Resource


    Language :

    German



    Classification :

    DDC:    380



    Zentrale Ergebnisse und Empfehlungen - Erreichtes und Offenes : AG 5 - Abschlussbericht

    Nationale Plattform Zukunft der Mobilität, AG 5 - Verknüpfung der Verkehrs- und Energienetze, Sektorkopplung / Deutschland, Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur / Deutsche Akademie der Technikwissenschaften et al. | TIBKAT | 2021

    Free access




    Offenes Geheimnis

    Döhmann, Lars | SLUB | 1989