Der Ergonomieprüfstand stellt das Fahrzeugkonzept stark vereinfacht dar. Er bietet die Möglichkeit, die wesentlichen Elemente des Fahrzeuginnenraumes, die Sitze, die Pedale, das Lenkrad, das Intrument und die Mittelkonsole mit den Bedienelementen geometrisch korrekt im Raum zu fixieren und in bestimmten Grenzen zu verfahren. Dazu sind für jede dieser Komponenten sogenannte Adapterflächen vorgesehen, die mit 2 bis 4 Freiheitsgraden bewegt werden können. Die Anschraubflächen sind nicht auf ein bestimmtes Fahrzeug ausgelegt, sondern neutral. So sind für den Aufbau der Sitzanlage weitere Adapterschienen erforderlich, damit geometrisch die selben Verhältnisse herrschen wie im Fahrzeug. Für die Lenkung ist ein Befestigungsflansch vorgesehen, in den das Mantelrohr der Lenksäule eingebaut werden kann. Die Pedalerie wird als Baugruppe des jeweiligen Fahrzeugtyps an die dafür vorgesehene Adapterfläche geschraubt. Mit diesem Adapter ist die ganze Einheit in X und Y verschiebbar. Die Pedalkräfte werden durch Feder-Dämpfer-Einheiten simuliert. Die Abstimmung der Pedalkräfte ist sinnvollerweise am fahrfähigen Prototyp oder an einem umgebauten Vorgängerfahrzeug vorzunehmen. Alle Freiheitsgrade werden von Elektromotoren angetrieben und durch Potentiometer überwacht. Die Bewegungsräume jedes einzelnen Parameters können durch den Operator je nach Versuchsanforderung eingeschränkt werden. In der derzeitigen Ausführung hat der Ergonomieprüfstand ca. 70 Motoren. Die Motoren werden über eine SPS (speicherprogrammierbare Steuerung) angesteuert, die SPS wiederum erhält ihre Befehle von einem Steuerungs-PC. Zu dem Ergonomieprüfstand gehören weiter ein Schaltschrank, der die SPS, die Spannungsversorgung und die gesamten Relais aufnimmt, sowie ein Steuerungs-PC, mit dessen Programm der Operator die Einstellung des Prüfstandes vornimmt. Die letzte Komponente des Ergonomieprüfstandes ist ein System zur Simulation einer Fahraufgabe. Die Fahrsimulation hat hier aber lediglich den Zweck, eine Versuchsperson in eine dem Fahren möglichst ähnliche Aufgabe zu verwickeln.
Konzeption und Einsatz des Ergonomieprüfstandes in der Fahrzeugentwicklung
Concept and application of an adjustable seatbuck in vehicle development
1998
17 Seiten, 12 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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