Herausforderungen im grenzüberschreitenden öffentlichen Agglomerationsverkehr

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Herausforderungen im grenzüberschreitenden öffentlichen Agglomerationsverkehr

Barth, Emanuel / Weidmann, Ulrich

Der ÖPNV über die Landesgrenzen in den Agglomerationen Genf und Basel weist trotz umfangreicher Pendlerbewegungen einen erheblichen Entwicklungsrückstand aus. Im Gebiet von Basel gab es 1994 eine Bahn, zwei Buslinien und eine Tram nach Frankreich, 2002 dazu zwei neue Buslinien. Von Basel nach Deutschland waren 1994 3 Bahnlinien und fünf Buslinien in Betrieb, 2002 kam eine Buslinie dazu. Von Genf nach Frankreich wurden 1994 2 Bahnlinien und 3 Buslinien betrieben, 2002 kamen 9 Buslinien dazu. Die Anzahl der auf den Strecken angebotenen Kurspaare liegt deutlich unter denen des Binnenverkehrs mit 40 bis 50 bei S-Bahnen und 50 bis 130 bei Buslinien. Fast alle grenzüberschreitenden Linien sind Radiallinien, die am oder im Agglomerationshauptpunkt enden. Zur Durchquerung von Basel gibt es seit 2008 eine Buslinie von Deutschland aus. Ende 2014 soll eine Tram von Basel nach Weil am Rhein fertig sein. Genf soll ab 2017 mit der Bahn CEVA (Cornavin-Annemasse) eine Verbindung zwischen Savoyen und der Schweiz erhalten. Die Tarife im grenzüberschreitenden Verkehr sind nur im Großraum Genf agglomerationsweit einheitlich (Tarifverbund unireso), im trinationalen Raum Basel muss der Kunde Tarife von vier Organisationen verwenden. Der Anteil des ÖV beim grenzüberschreitenden Verkehr liegt in der Agglomeration Genf bei 7 %, in der Agglomeration Basel bei 14 % (D-CH) bzw. 10 % (F-CH). Um den grenzüberschreitenden ÖPNV weiterzuentwickeln müssen bei Politik, Behörden, Betrieb, Technik, geografische Besonderheiten, wirtschaftliche Differenzen und auch sprachliche Schwierigkeiten überwunden werden.