Die Batterie ermöglicht und hemmt E-Mobilität: 200 kg mehr Gewicht beschränken die Reichweite der Fahrzeuge und entfachen erneut den Wettbewerb der Werkstoffe um wirtschaftlichen Leichtbau. Hier kommen insbesondere die Vorteile des Stahls wieder zum Tragen, da 1 kg Gewichtseinsparung nur etwas mehr als zwei Euro kosten, während es bei Al zehn bis zwölf Euro und bei CFK 50 Euro Mehrkosten sind. Einige aktuelle Entwicklungsaktivitäten auf dem Gebiet des Leichtbaus mit Stahl sowie Anwendungsbeispiele im heutigen Fahrzeugbau werden vorgestellt. Dies sind im Einzelnen: 1) der Einsatz von partiell pressgehärteten Bauteilen, auch bekannt durch Tailored Tempering; 2) die Kombination von Komponenten aus Aluminium, Stahl und faserverstärkten Kunststoffen im Multimaterial-Space-Frame anstelle der Vollaluminiumkarosserie; 3) das Projekt 'Future Steel Vehicle' des Weltstahlverbandes Worldsteel zur Entwicklung von Stahlfahrzeugkarosserien für PKWs mit alternativen Antriebssystemen wie Hybrid-, Batterie- und Brennstoffzellenantrieb. Ziel dieses Projekts ist die Erstellung einer sicheren Leichtbaukarosserie aus Stahl für zukünftige Fahrzeuge, die GHG Emissionen für den gesamten Lebenszyklus reduzieren. Im rahmen des Projektes wurden vier unterschiedliche Fahrzeugkonzepte untersucht: das 'Battery Electric Vehicle' FSV 1 der Polo/Golf-Klasse und eine Hybrid-Version. Darüber hinaus ein größeres Hybrid-Modell und eins mit Brennstoffzellenantrieb. Am interessantesten für eine potentielle Massenanwendung erschien das FSV 1. Mit den besten aktuell produzierten beziehungsweise bis 2020 im Markt verfügbaren Stählen könnte eine zukünftige Karosserie der A-/B-Klasse, also Polo oder Golf, rund 35 % leichter ausfallen. Die Hälfte der dafür zu verwendenden Stähle hat Festigkeiten zwischen 1000 und 2000 MPa. 12 % sind hochmanganhaltiger Stahl."