Solarsprit für die Klimabilanz. Audi baut eine Pilotanlage zur Langzeitspeicherung von Strom

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Solarsprit für die Klimabilanz. Audi baut eine Pilotanlage zur Langzeitspeicherung von Strom

Beneking, Andreas

Die Speicherung von regenerativ über Solar- oder Windenergieanlagen erzeugten Stroms ist ein wesentlicher Baustein künftiger Energiekonzepte. Technologietreiber sind hier unter anderem die Automobilindustrieunternehmen. So plant Audi derzeit im nordwestdeutschen Städtchen Werlte den Bau einer 6,3 MW großen Pilotanlage, die Strom aus Windkraftanlagen zur Herstellung von Methan nutzen soll. Das Verfahren, mit dem aus Wasserstoff und Kohlenstoff dieses synthetische Erdgas gewonnen wird, ist etabliert, und durch Einspeisung in das Erdgasnetz ist auch die Weiterleitungs-Infrastruktur bereits vorhanden. Dennoch ist die Methanerzeugung wenig wirtschaftlich, da die Umwandlung bislang (in der Laboranlage des derzeit in diesem Bereich aktivsten und am Audi-Projekt beteiligten Unternehmens Solarfuel) lediglich bei 26 % Wirkungsgrad erfolgt. Mittelfristig hält man allerdings 54 % für erreichbar, bei Großanlagen sogar 60 %. Wird das Methan später wieder in Strom umgewandelt, sinkt der Wirkungsgrad dann aber auf nur noch 35 %. Audi plant allerdings die direkte Nutzung als Brennstoff in Erdgas-Fahrzeugen. Wird das Kohlendioxid aus einer Biogasanlage ausgekoppelt, was sich schon aus technischen Gründen gegenüber der Quelle Luft empfiehlt, wäre der CO2-Fußabdruck eines entsprechend angetriebenen Autos gleich Null und würde die Klimabilanz den Unternehmens verbessern. Noch ist die Anlage zur Methanerzeugung um den Faktor 1000 teurer als die von Solarfuel angestrebten 1000 Euro pro Kilowatt installierter Anschlussleistung, doch mit ihrem Baubeginn 2011 und der geplanten Fertigstellung 2013 könnte sie einen wesentlichen Schritt zur Wirtschaftlichkeit leisten.