Neue funktionelle Schichten, Einsatzmöglichkeiten in der Automobilserienlackierung und deren Grenzen

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Neue funktionelle Schichten, Einsatzmöglichkeiten in der Automobilserienlackierung und deren Grenzen

Stenzel, Volkmar

Zu den wichtigsten Forschungsthemen für die Oberflächentechnik gehören Beschichtungen mit Zusatzfunktionen. Die deutsche Industrie fordert für unterschiedlichste Anwendungen z.B. selbst reinigende, selbst heilende, Eis abweisende oder katalytisch aktive Beschichtungen. In der Automobilindustrie können solche Entwicklungen für die Autoserienlackierung bedeutende Fortschritte bringen. Selbst heilende Lackschichten können mechanische Verletzungen soweit rückgängig machen, dass die Schutzfunktion des Lacks gegen Korrosion erhalten bleibt. Zu den selbst reinigenden Schichten zählen superhydrophobe Lackoberflächen ('Lotus-Effekt') und photokatalytische Oberflächen. Strömungsgünstige Schichten, die mit speziellen Mikrorillenstrukturen den Reibungswiderstand einer Strömung an einer festen Oberfläche um ca. 10% senken können, könnten bei Flugzeugen zu einer Verringerung des Treibstoffverbrauchs führen. Anti-Eis-Beschichtungen sind für Windenergieanlagen, die Kältetechnik oder Strommasten und -kabel interessant. So unterschiedlich wie die Anforderungen der verschiedenen Anwendungsfelder sind auch die Lösungsansätze in der Entwicklung von Beschichtungstechnologien. Limitierend für den Einsatz von neuen, funktionellen Schichtsystemen in der Autoserienlackierung sind vor allem die Anforderungen an die Oberflächenqualität und Langlebigkeit unter harten Umweltbedingungen, sowie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die eher für die Notwendigkeit der Reduzierung von Lackschichten und Prozessaufwänden sprechen und der Einführung von aufwändigen Techniken Grenzen setzen.