Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Schmierfähigkeit von schwefelarmen Schiffskraftstoffen. Das Phänomen anormaler und hoher Kraftstoffpumpenverschleißraten durch den Verlust der Schmierfähigkeit bei schwefelarmen Dieselkraftstoffen ist weithin dokumentiert und wurde in Europa und Nordamerika umfassend untersucht. Lubricity Improver können die natürliche Schmierfähigkeit wiederherstellen und das Risiko übermäßigen Verschleißes reduzieren. In den vergangenen Jahren hat die internationale und regionale Gesetzgebung den maximal zulässigen Schwefelgehalt für Schiffskraftstoffe gesenkt. Zuküftig werden diese Grenzen noch strenger sein. Der Beitrag führt die diesbezüglichen Werte für EU-Häfen, die kalifornische Küste und für einzelne Emissionskontrollgebiete an. Schwefelarmer Kraftstoff verschlechtert die Schmierfähigkeit. Für die Einhaltung der Schmierfähigkeit gibt die Norm ISO 8217 die Anforderungen an Schiffskraftstoffe vor.Im Beitrag werden die Auswirkungen von Schmierfähigkeitsverlusten auf den Betrieb der Kraftstoffeinspritzeinrichtungen, speziell der Kraftstoffpumpen, beschrieben. Die Begriffe hydrodynamische Schmierung und Grenzschmierung werden in diesem Zusammenhang erläutert. Beschrieben werden weiterhin Methoden für die Prüfung der Schmierfähigkeit, zum Beispiel der HFRR-Test (High Frequency Rig Reciprocation Rig) gemäß IP450 ASTM D6079/CEC F-06-A-96. Die Grenzwerte der Schmierfähigkeit werden angeführt. Zur Verbesserung der Schmierfähigkeit werden Schmierfähigkeitsverbesserer (Lubricity Improver) eingesetzt, z.B. der Octamar TM Lubricity Improver. Sie stellen die natürliche Schmierfähigkeit von Mitteldestillat-Kraftstoffen mit geringer Eigenschmierfähigkeit oder von Kraftstoffen, die Schwefelbeseitungsprozessen in der Raffinerie unterzogen wurden, wieder her. Diese Technik greift in das System der Grenzschmierung ein und verbessert die monomolekulare Schicht, die an der Oberfläche der Komponenten absorbiert wird.