Hybridantriebe fur Nutzfahrzeuge sowie mobile Arbeitsmaschinen erweisen sich immer mehr als zukunftsweisend für diese Bereiche. Der Beitrag liefert eine Übersicht zu den wesentlichen Differenzierungsmerkmalen aktuell verfügbarer Hybridkonzepte und ihrer Applizierung. Beim parallelen, auch als ,Mild-Hybrid' bezeichneten Hybridsystemen wird ein konventioneller Antriebsstrang um einen zusätzlichen, parallel angeordneten Energiewandler und -speicher erweitert. Sowohl die Verbrennungskraftmaschine als auch der Energiewandler sind mechanisch an die Antriebsräder gekoppelt. Beim seriellen, auch als ,Full-Hybrid' bezeichneten Hybridsystem ist die Verbrennungskraftmaschine nicht mechanisch mit den Antriebsrädern gekoppelt. Sie treibt vielmehr einen Energiewandler an, der seinerseits den Fahrantrieb sowie einen Speicher bedient. Bei hydraulischen Hybridsystemen fungiert ein Pumpe-Motor-Modul als Energiewandler. Je nach Betriebsstrategie des Nutzfahrzeugs oder der mobilen Arbeitsmaschine fördert das Modul ein Fluid unter hohem Druck in einen Hydraulikspeicher. Dabei wird kinetische Energie in hydraulische Energie umgewandelt, die dann als mechanische Leistung dem Antriebsstrang zugeführt werden kann. Beim elektrischen Hybrid übernimmt eine sogenannte E-Maschine (Motor-Generator) die Umwandlung der Energie. Analog zu hydraulischen Hybridantrieben wird dabei die während des Bremsvorgangs umgewandelte kinetische Energie als elektrische Energie in Akkumulatoren zwischengespeichert. Die Auswahl eines Hybridsystems erfolgt applikationsspezifisch. Sie setzt eine detaillierte Analyse der Betriebsstrategie des Nutzfahrzeugs voraus. Hydraulische Hybridsysteme sind aufgrund ihrer hohen Leistungsdichte prädestiniert für die Verwendung in Fahrzeugen mit kurzzeitig hohem Leistungsbedarf, großer Masse sowie intensivem Start-Stopp-Zyklus, wie beispielsweise bei Entsorgungsfahrzeugen, Bussen, Gabelstaplern. Elektrische Hybridsysteme eignen sich dank hoher Energiedichte insbesondere für Applikationen mit moderatem Leistungsbedarf über einen längeren Zeitraum (etwa Lieferfahrzeuge), geringer bis mittlerer Masse, geringer Start-Stopp-Häufigkeit sowie Notwendigkeit emissionsfreien Betriebs im Arbeitsmodus wie etwa bei Geräteträgern. Wird in der Juli-Ausgabe der ,fluidtechnik' fortgesetzt.


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    Titel :

    Konkurrierend oder doch komplementär? Hydraulische und elektrische Hybridantriebe im Vergleich. Teil 1


    Beteiligte:
    Jaschke, Juergen (Autor:in) / Golin, Robert (Autor:in)

    Erschienen in:

    Fluid ; 42 , 6 ; 10-13


    Erscheinungsdatum :

    2009


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch