Aktuelle Rückleuchten weisen oft ein klares Design mit glänzenden Oberflächen auf. Bei Kombinationen mit klaren Abschlussscheiben, die ein spiegelähnliches Aussehen haben, können oft feine Details, zum Beispiel einzelne LEDs, gesehen werden. Das Design dieser Rückleuchten ist ästhetisch ansprechend. Es stellt sich jedoch die Frage, ob es Auswirkungen auf die Erkennbarkeit der Signale gibt, wenn die Sonne scheint. Am Reflektor reflektiertes Sonnenlicht kann die Qualität der zu erkennenden Signale der Rückleuchte beeinflussen. Dieser störende Effekt wird allgemein Phantomlichteffekt genannt. Um Auswirkungen dieses Effektes auf die Sicherheit im Straßenverkehr zu untersuchen, wurde eine Studie mit einem Sonnensimulator durchgeführt. Dabei wurden die Leuchtdichten verschiedener aktueller Rückleuchten bei Bestrahlung mit direktem Fremdlicht und ohne Fremdlicht gemessen. Weiterhin sind psychophysikalische Untersuchungen bezüglich der Erkennbarkeit der Signallichter mit Probanden durchgeführt worden. Der Sonnensimulator besteht aus Scheinwerfern, die mit Xenonhochdrucklampen bestückt sind und einen typischen sonnigen Tag simulieren (Normlichtart D65). Bei der Kombination von zwei dieser Scheinwerfer wird am Ort der Abschlussscheiben der zu testenden Rückleuchten eine Beleuchtungsstärke von ca. 56 000 lx erreicht. Die Reaktionszeiten auf die Signale der zu testenden Rückleuchten steigen unter diesen Bedingungen an, wobei verschiedene Optiken unterschiedlich große Reaktionszeitänderungen hervorrufen. Mit diesen Untersuchungen können verschiedene Phantomlichtarten unterschieden werden. Eine Möglichkeit ist, dass das Fremdlicht an der Abschlussscheibe voll reflektiert wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass das Fremdlicht am Reflektor im Inneren der Rückleuchte reflektiert wird. Bei Rückleuchten mit farbigen Abschlussscheiben bekommt ein Betrachter den Eindruck, dass das Signal eingeschaltet ist, obwohl die Rückleuchte nicht angesteuert wird. Wird anstelle einer farbigen Abschlussscheibe eine klare Abschlussscheibe verwendet, kommt es zu einem Weißreflex, der den Kontrast der möglichen Signale einer Rückleuchte stark beeinflusst und das Erkennen der Signale für einen Betrachter erschwert oder unmöglich macht. Das Ausmaß des Phantomlichteffektes an Rückleuchten wird quantitativ über die Auswertung von Leuchtdichtebildern bestimmt. Mit diesen Erkenntnissen werden Wege aufgezeigt, um den störenden Phantomlichteffekt an Rückleuchten durch kleine Veränderungen des optischen Designs zu verringern.


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    Titel :

    Untersuchung des Einflusses des "Phantomlichteffektes" auf die Erkennbarkeit von Fahrzeug-Rückleuchten


    Beteiligte:
    Hahn, Norbert (Autor:in) / Manz, Karl (Autor:in) / Klinger, Karsten (Autor:in) / Lemmer, Uli (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2008


    Format / Umfang :

    11 Seiten, 8 Bilder, 3 Tabellen, 8 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch