Das Ansaugsystem eines modernen, aufgeladenen Verbrennungsmotors besteht aus einer ganzen Reihe von Funktionsträgern: Rohluftführung, Luftfilter, Reinluft- und Ladeluftleitung, Ladeluftkühler, Drosselklappen, Saugrohr sowie Akustik- und Designteile. Dabei ist vor allem das Wärmemanagement im Ansaugtrakt zu beherrschen. Über die Abgasrückführung (AGR) strömen 350 bis 400 Grad heiße Abgase in das Saugrohr aus Kunststoff, dessen Schmelzpunkt bei nur 200 Grad liegt. Das Problem der heißen Luft im Ansaugstrang erreicht eine neue Qualität, wenn die Niederdruck-AGR in Serie geht. Sie macht Rückführraten bis zu 80 % möglich und hilft damit, noch schärfere Abgasgesetze zu erfüllen. Solche Raten erfordern jedoch einen AGR-Kühler. Bei der Materialwahl für den Kühler, der dem Angriff von schwefliger Säure aus dem Abgas ausgesetzt ist, gelten die Kosten und die Fertigungstechnik als Entscheidungskriterium. Kunststoff lässt viele Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauteilen des Ansaugsystems entfallen. Das Spritzgießverfahren macht komplizierte Geometrien und auch die Verbindung mit Designteilen möglich. Da die Kunststoffteile einen größeren Verzug aufweisen, benötigten sie jedoch teure FPM-Dichtungen. Gegossene Einzelteile aus Metall, z. B. aus einer korrosionsresistenten Aluminium-Legierung mit geringem Kupferanteil, erfordern dagegen einen größeren Montageaufwand. Während die Ingenieure die Zielkonflikte im Inneren des Ansaugsystems immer besser beherrschen, geht der Kampf zwischen Metall und Plastik also weiter.
Dicke Luft im Ansaugtrakt
Automobil Industrie ; 51 , 12 ; 48-51
2006
3 Seiten, 4 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Dicke Luft im Ansaugtrakt - Waermemanagement
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