Die japanische Schiffbauindustrie hatte in den vergangenen Jahren mit zurückgehender Nachfrage und starker Konkurrenz aus Südkorea zu kämpfen. Das rasante Wirtschaftswachstum in den neuen Industrieländern (BRIC = Brasilien + Russland + Indien + China) hat nun zu einem Anstieg der Frachtraten im internationalen Seetransport und damit verbunden auch zu einem neuen Nachfrageschub im Schiffbau geführt. Von dieser Entwicklung profitieren vornehmlich die Hersteller von hochwertigen Grobblechen in Japan und anderen Teilen der Welt. Der Schiffsneubau erhöhte sich in den letzten Jahren weltweit von durchschnittlich 25 Mio Gt pro Jahr in den Jahren 1996-1998 auf zuletzt 40 Mio Gt in 2004. Hiervon entfielen auf die beiden wichtigsten Schiffbaunationen Japan und Südkorea jeweils etwa 15 Mio Gt (zusammen 73% Marktanteil). Auf China als einen schnell wachsenden neuen Mitspieler auf dem Weltschiffbaumarkt entfielen 4,7 Mio Gt bzw 11,6%. Bis 2020 soll der chinesische Schiffbau auf 20 Mio Gt pro Jahr ausgebaut werden. Der Auftragsbestand der Weltschiffbauindustrie erhöhte sich von 75 Mio Gt Ende 2002 auf 160 Mio Gt im Juni 2005. Damit sind die Kapazitäten für 3-3,5 Jahre ausgelastet. Dieser Aufschwung hat auch den Grobblechmarkt in Japan deutlich belebt. Die Nachfrage nach Schiffsblechen im japanischen Schiffbau stieg 2005 um 13% auf 3,4 Mio t. Gleichzeitig wurde auch ein deutlicher Anstieg der Grobblechpreise erreicht. Die steigende Nachfrage im Schiffbau außerhalb Japans hat außerdem zur Steigerung der japanischen Stahlexporte beigetragen. Vor dem Hintergrund der verbesserten Wirtschafts- und Finanzdaten der japanischen Stahlunternehmen haben diese ihre in den letzten Jahren zurückhaltende Investitionstätigkeit merklich ausgeweitet und planen einen Ausbau der Kapazitäten zur Herstellung hochwertiger Flacherzeugnisse.