Die Mensch-Maschine-Interaktion steht insbesondere im Kraftfahrzeugbereich vor großen Herausforderungen, da in den kommenden Jahren Features Einzug halten werden, die das Zusammenarbeiten zwischen Mensch und Automobil fundamental verändern. Für einzelne Systeme wie das semiautonome Fahren, die Rundumsicht oder Möglichkeiten der Fahrzeug-Fahrzeug-Kombination ist eine Markteinführung absehbar. Im Beitrag wird das Konzept von Kooperation in der Mensch-Maschine-Interaktion analysiert, um sein Potenzial abzuschätzen und qualitative Unterschiede zu existierenden Ansätzen der Mensch-Maschine-Interaktion aufzuzeigen. Kooperative Interaktion und herkömmliche Assistenz haben viel gemeinsame Bestandteile, sind aber nicht identisch. Bei der kooperativen Interaktion rückt vielmehr die gemeinsame und leichzeitige Bearbeitung einer Aufgabe oder Nutzung vorhandener Funktionalitäten durch Mensch und Maschine in den Vordergrund. Im Konzept Kooperation in der Mensch-Maschine-Interaktion sind ausgelöste Funktionen immer als Endergebnis einer Interaktionsabfolge zu verstehen, durch eine kooperative Bearbeitung verändern sich Umfang und Ablauf einzelner Assistenzfunktionen ebenso wie zugehörige Interaktionsabfolgen, dies jeweils situations- und personenabhängig. Die Grenzen des definierten Bereichs ergeben sich durch die Kombination möglicher Wertebereiche von zwei Dimensionen: die Stufen der Automatisierung und die Einbezogenheit des Fahrers. Die kooperative Auslegung von Interaktion im Fahrzeug stellt eine Chance für die Forschung und Entwicklung dar, weil sich einige der aktuellen Probleme, die sich aus der bisherigen Sicht auf Funktions- und Aufgabenverteilungsansätze ergeben, überwunden werden können. Dies bezieht sich vor allem auf inadäquate Systemrückmeldungen, sowie autonomes Systemverhalten und die wahrgenommene Komplexität von Gesamtsystemen.