Zur Beurteilung der Rundlaufeigenschaften von Eisenbahnrädern wird die Messung der vertikalen Kräfte, die bei Zugüberfahrt an der Schiene auftreten, genutzt. Dargestellt wird die Entwicklung und die Funktionsweise der sogenannten Detektionsanlagen für unrunde Räder (DafuR). Eine DafuR hat die Aufgabe, Radsätze an Schienenfahrzeugen auf Rundlaufabweichungen zu prüfen und Meldungen an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Des weiteren kann die Anlage auch als dynamische Gleiswaage genutzt werden. Damit ist eine Erkennung von Radlastüberschreitungen oder Schiefladungen möglich. Die DafuR erfasst die vertikale Kraft zwischen Rad und Schiene (Q-Kraft) kontinuierlich über eine bestimmte Länge. Diese Messung erfolgt ortsfest am Gleis über den gesamten Radumfang. Es werden Radsätze geortet, deren Q-Kraftverlauf auf Rundlaufabweichungen hinweisen (z.B. Flachstellen). Die Messung erfolgt bei Geschwindigkeiten von 60 bis 400 km/h und ist in beiden Fahrtrichtungen möglich. Die DafuR besteht aus 14 Schwellenreaktionskraftmessstellen (R-Messstellen) an beiden Schienen und aus 12 (16) Schubspannungsmessstellen (T-Messstellen), welche den jeweiligen Messabschnitt begrenzen und verschachteln. Fährt ein Radsatz in die Messstelle, so bildet die Summe aller an einer Schiene gemessenen Kräfte die von dem Rad in den Oberbau eingeleitete Kraft, da an allen kraftabtragenden Stellen zeitgleich gemessen wird. Zur Beurteilung der Räder wird als zentrale Kennzahl der dynamische Beiwert ermittelt. Er gibt das Verhältnis der statischen Radlast zuzüglich des Belastungszuwachses durch Dynamik bezogen auf die statische Last an. Als Zuwachs wird die größte Abweichung vom Mittelwert angesehen. Der Mittelwert eines gemessenen Q-Kraftverlaufes entspricht der statischen Radlast. Die Kenngrößen eines Rades und der aus ihnen berechnete dynamische Beiwert zur Beurteilung werden zu einem Telegramm je Zugüberfahrt zusammengefasst. Das Telegramm wird mit Angaben zur Zugfahrt wie Tag, Uhrzeit und Geschwindigkeit der Überfahrt ergänzt. Dann wird es automatisch zu dem entsprechenden, für die Radsatzinstandhaltung zuständigen Unternehmensbereich und zum Forschungszentrum nach Minden gesendet.