Abgasfahnen aus Schornsteinen und Auslässen können Passagiere auf dem Sonnendeck von Kreuzfahrtschiffen erheblich belästigen.. Sie können jedoch durch entsprechende Baumaßnahmen vermieden werden. Die MET Motoren- und Energietechnik GmbH verwendet Simulationsprogramme auf dem Gebiet der Fluid- und Strukturmechanik zu diesem Zweck. Bei der Analyse der Luftströmung am Überwasserteil von Schiffen sind u.a. die Wirkung des Designs, die Anordnung von Schornsteinen, die Gestaltung komplexer Lüftungs- und Klimatisierungssysteme sowie die Sicherstellung eines hohen Windkomforts auf Passagierschiffen Hauptanwendungsgebiete für den Einsatz von numerischen Strömungssimulationen. Im Auftrag der Aker MTW Werft GmbH, Wismar, untersuchte die MET das Abgasverhalten und den Windkomfort am Neubauprojekt Clubschiff 'AIDAvita/aura' mit Hilfe des o.g. Verfahrens. Dazu wurde ein numerisches Modell des gesamten Überwasserschiffes erarbeitet. Mit diesem Modell ist es möglich den Luftraum um das Schiff herum, die Geometrie des Überwasserschiffes und alle relevanten Zu- und Abgas-/Luftöffnungen im Originalmaßstab zu erfassen. . Für das Untersuchungsgebiet werden die Erhaltungsgleichungen für Masse, Impuls und Energie und, wenn erforderlich, mehrere Transportgleichungen gelöst. Der turbulente Anteil des Impuls- und Konzentrationstransports wird über einen Turbulenzansatz berücksichtigt. Als Lösung erhält man ein dreidimensionales Geschwindigkeitsfeld um das real große Schiff .Die Simulation liefert auch dreidimensionale Felder der abhängigen Größen (Drücke, Temperaturen, Stoffkonzentrationen), aus denen sofort Maßnahmen zur Verbesserung des Designs abgeleitet werden können.. Das virtuelle Computermodell des Schiffes lässt sich schnell und bequem ändern, so dass die Wirkung von Design-Änderungen sofort berücksichtigt werden kann. Für das AIDA-Passagierschiff wurden die Randbedingungen festgelegt (Geschwindigkeit, Windbedingungen, Ein- und Auslässe). Daraus wurde die Emissionsverteilung am Schiff und in der unmittelbaren Umgebung berechnet, wobei die Ergebnisse sofort visualisiert werden konnten und die erforderlichen Veränderungen vorgenommen werden konnten. Das Verfahren ist auch für andere Schiffstypen anwendbar.