Das zusätzliche Kleben von Punktschweißverbindungen ist eine kostengünstige Maßnahme zur gewichts-, steifigkeits- und festigkeitsoptimierten Auslegung von Automobilkarosserien. Die Kombination dieser beiden Fügeverfahren bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, den Ausnutzungsgrad von höher- und hochfesten Werkstoffen deutlich zu verbessern. Besonders hinsichtlich der Schwingfestigkeit und Betriebsfestigkeit lassen sich durch Punktschweißkleben gegenüber dem reinen Punktschweißen erhebliche Gewinne erzielen. Sowohl die höhere Bauteilsteifigkeit als auch die Dämpfungswirkung in den Schweißflanschen bringen positive Effekte für die Fahrzeugakustik. Neuentwickelte Klebstoffe zeigen aber auch hinsichtlich ihres Crashverhaltens erhebliches Entwicklungspotenzial auf, das die Möglichkeit eröffnet, bei neuen Fahrzeuggenerationen einen Teil der zusätzlichen Crashanforderungen durch verbesserte Klebstoffsysteme zu kompensieren. Ergänzendes Kleben verhindert Spaltkorrosion in den Punktschweißflanschen über die Lebensdauer der Fahrzeuge. Bei der Auswahl sind neben den grundsätzlichen Eigenschaften des Verbindungselementes Klebstoff, wie Festigkeit, Energieaufnahme, Langzeitbeständigkeit usw., auch fertigungsrelevante Belange zu berücksichtigen. Dazu gehören neben der generellen Punktschweißeignung der Einfluss auf die Wahl der Schweißparameter, die Applikationstechnologie, die Klebstoffaushärtung sowie die eventuell notwendigen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Sauberhaltung der Fertigungsanlagen. Alternativen zum Punktschweißkleben sind das Stanznieten mit Kleben oder auch das Clinchen mit Kleben. Hier eröffnet sich eine interessante Möglichkeit zur Umsetzung von Mischbauweise aus unterschiedlichen Werkstoffen.