In besonders hohem Maße beschäftigt sich die Automobilindustrie mit der Minimierung des Verletzungsrisikos bei Seitenkollisionen. Das Risiko, schwere Verletzungen zu erleiden, ist hier besonders hoch, was zum einen daran liegt, dass Seitenschutzmaßnahmen wie Thorax- oder Kopfbags erst seit einigen Jahren im Programm sind. Zum anderen führt die Seitenkollision oftmals zur direkten Belastung der Fahrgastzelle, ohne dass dem Insassen eine helfende Knautschzone zur Verfügung steht. An ein Airbagsystem werden damit gesteigerte Anforderungen gestellt, da nur eine geringe Reaktionszeit zur Auslösung zur Verfügung steht. Eine getrennte Auslegung von Kopf- und Thorax-Airbags kann vermeiden, dass Kompromisse zu Lasten einer Schutzfunktion eingegangen werden müssen. Für den Thoraxbereich liegen die Grundprinzipien einer optimalen Schutzwirkung in einer möglichst sanften Insassenbeschleunigung in Anstoßrichtung bei gleichzeitiger Dämpfung. Im Beitrag werden weitere geeignete Unfallverhütungs-Maßnahmen erläutert wie z.B. stabile Querträger, Material ausgelegt für Energieabsorption, Verstärkung von B-Säule und Dachhimmelanschluss, steife und hochliegende Schweller, passive Systeme wie Dämpfungskörper, aktive Systeme wie pyrotechnische Lastverteilerplatten analog eines pyrotechnischen Knieschutzes sowie ein Beckenbag. Die Schutzwirkung eines effektiven Kopfschutzes muss entsprechend der Schutzwirkung dieses Systems bezüglich beider möglicher Verletzungsarten (Kopf- und Halswirbelsäule) betrachtet werden. Eingegangen wird hier insbesondere auf das BMW Head Protection System ITS, das auch durch internationale Sicherheitsstandards bewertet wird. Auf die besonderen Anforderungen beim Kopfschutz für Cabriolets oder andere Fahrzeugvarianten wird eingegangen.
Neue Ansätze für den Seitenschutz
New approach for side impact protection
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 39 , 2 ; 45-50
2001
6 Seiten, 7 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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