Die Eisenbahn ist ein System, das mit 85 % Fixkosten belastet ist, die in der teuren Infrastruktur begründet liegen. Versucht man, bei den 15 % variablen Kosten (vor allem Zugangebot) die Kostendeckung durch Einsparungen (Stilllegung, Abbau) zu erhöhen, rächt sich dies schnell. Durch Angebotseinschränkungen erzeugt man Fahrgastverluste, was durch Abwälzen der Fixkosten auf immer weniger Zugläufe diese nur noch teurer macht. Seit der Regionalisierung entwickelt sich der SPNV zwar positiv und unbestritten erfolgreich. Wenn man jedoch einen genauen Blick auf die Nachfragezuwächse wirft, so fällt z. B. auf, dass es außerhalb der großen Verdichtungsräume viele Strecken gibt, auf denen die stärksten Belastungen am Wochenende gegeben sind - als Folge der Einführung des Schönes-Wochenende-Tickets. Mit tariflichen Angeboten werden Züge überfüllt. Dies scheint zwar auf dem ersten Blick lukrativ für den Betreiber, aber verkehrspolitisch? Es handelt sich um keine Fahrten, für die das Auto in der Garage bleibt, sondern um induzierte Verkehre. Auf Regionalstrecken werden Passagiere notdürftig "weggeschaufelt", um Wagen zu sparen. Nicht alles, was erreicht werden könnte, ist erreicht oder gar gewollt. Sogar erreicht Geglaubtes ist wieder im Bestand bedroht. Der Beitrag will - beginnend mit diesem ersten Teil einer Serie in lockerer Folge - Aspekte der Entwicklung des SPNV beleuchten und versuchen, den Finger in die Wunden zu legen.
SPNV in Deutschland, quo vadis?
Teil 1: Aktuelle Schwachstellen - "besser" heißt noch nicht "gut"
Eisenbahn-Kurier ; 43 , 6 ; 34-37
2009-01-01
4 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
© Metadata Copyright Deutsche Bahn AG. All rights reserved.
SPNV in Deutschland, quo vadis?
IuD Bahn | 2009
|SPNV in Deutschland, quo vadis?
IuD Bahn | 2009
|Tema Archiv | 1994
|IuD Bahn | 1994
|Profitabilität des SPNV in Deutschland
Online Contents | 2014
|