Bei der Reisegepäckkontrolle im Luftverkehr müssen neben der Detektion von Waffen auch kleine Sprengstoffmengen erkannt werden. Das kann nur durch eine 100 %ige Durchleuchtung erreicht werden. Die Anforderungen an Gepäckprüfanlagen lauten demnach: hohe Detektionsfähigkeit in Bezug auf alle Arten von Sprengstoff, verbunden mit einer niedrigen Fehlalarmrate, einfache Integration in Transportsysteme, d.h. hohe Fördergeschwindigkeiten und kurze Durchleuchtungs- und Auswertezeiten sowie vollautomatische Auswertung, da kein Bediener in der Lage ist, das Bild eines großen Koffers in weniger als drei Sekunden auszuwerten. Diese Anforderungen können nur durch ein Mehrstufensystem erfüllt werden. Vorgestellt wird ein Dreistufensystem, das bereits auf mehreren Flughäfen installiert wurde. Stufe 1 wird durch ein Röntgenprüfgerät HI-SCAN 10065 EDS mit hohem Durchsatz und hoher Detektionsfähigkeit realisiert. Dieses Gerät erkennt automatisch die meisten Gepäckstücke als unverdächtig. Diese Gepäckstücke werden weitertransportiert, während die übrigen einer Untersuchung in der zweiten Stufe unterzogen werden, die bisher noch in einer zusätzlichen Auswertung des in Stufe 1 erzeugten Röntgenbildes durch die Sicherheitskräfte besteht. Ein neues Konzept dieser Stufe basiert ebenfalls auf der Nutzung von Röntgenstrahlen, jedoch wird, anstelle der Auswertung des Absorptionsgrades, das Verfahren der Röntgenbeugung bzw. der elastischen Streustrahlung zugrundegelegt. Hierbei trifft ein kollimierter Strahl ausgehend von einem Röntgengenerator auf den verdächtigen Bereich im Gepäckstück. Die gestreuten Röntgenquanten werden von einem energieselektiven Detektionssystem detektiert. Anhand der erhaltenen strukturierten Energieverteilungen kann nicht nur Sprengstoff von Schokolade unterschieden sondern auch Sprengstoff analysiert werden. Geprüfte Gepäckstücke mit dem Ergebnis 'OK' werden zur Sortiereinrichtung ausgeschleust. Die noch immer verdächtigen Gepäckstücke werden einem Nachkontrollplatz zugeführt.