Die DB AG (Deutsche Bahn AG) hat ein neues TPS (Trassenpreissystem) eingeführt. Beim TPS 98 handelt es sich um ein optionales, zweistufiges Preissystem. Ein Trassennachfrager erhält die Wahlmöglichkeit, durch Erwerb einer InfraCard einen niedrigeren variablen Preis pro Zugtrasse in Anspruch zu nehmen, oder aber ohne InfraCard den höheren VarioPreis für die konkrete Leistungsinanspruchnahme zu zahlen. Der aus volkswirtschaftlich zentrale Vorteil zweistufiger Tarife liegt darin, daß das Ziel der Gesamtkostendeckung erreicht werden kann, ohne durch erhebliche Aufschläge auf den variablen Preis die Verkehrsnachfrage in starkem Maße abzuschrecken. Von besonderer Bedeutung für die wohlfahrtserhöhenden Auswirkungen ist der mit zweistufigen Tarifen typischerweise einhergehende Zuwachs an Mehrverkehr. Es ist zu erwarten, daß Besitzer einer InfraCard alles versuchen werden, um diese möglichst intensiv zu nutzen. Da überdies die Trassennachfrager, für die sich der Kauf einer InfraCard nicht lohnt, durch den VarioPreis ebenfalls Zugtrassen erwerben können, wird durch die Einführung des zweistufigen Systems mehr Verkehr erwartet. Es wurden die Parameter Umfang des genutzten Netzes, Qualität des genutzten Netzes und Vertragsdauer bei der Preisbildung für InfraCards berücksichtigt. TPS 98 berücksichtigt beim VarioPreis die Parameter Kapazitätsauslastung, Fahrplanflexibilität sowie Zuschläge und bei der Berechnung der variablen Preiskomponente. Das TPS 98 steht sämtlichen aktiven und potentiellen Anbietern von Schienenverkehr offen, unabhängig davon, ob es sich um inländische oder ausländische Unternehmen handelt. Daher ist ein diskriminierungsfreier Streckenzugang gegeben Jeder Trassennachfrager sieht sich dem gleichen zweistufigen Tarifsystem gegenüber, das er optional zu dem einstufigen Tarif wählen kann.