Elektronik geht ans Steuer. Forschung: 'Drive-by-wire' steuert oder ersetzt hydraulische und mechanische Teile im Auto

Sie sind hier: Homepage > Suche

Elektronik geht ans Steuer. Forschung: 'Drive-by-wire' steuert oder ersetzt hydraulische und mechanische Teile im Auto

Wantzen, B.

Bei dem 'Drive-by-Wire'-Prinzip von Daimler-Benz geht es um den Ersatz hydraulischer oder mechanischer Pkw-Teile durch zuverlässige und robuste Elektronik. So werden hydraulische Bremsleitungen und mechanische Lenkachse durch elektrische Leitungen ersetzt. Die Elektronik soll den Pkw auch in Genzsituationen sicherer machen, z.B. beim Lenken. Daimler-Benz hat hierfür zusammen mit der TU Wien einen elektronischen Grundbaustein entwickelt, ein zeitgesteuertes, redundant ausgelegtes Datenbussystem. In einem Versuchsfahrzeug läßt sich die Bremse neben dem normalen Tritt auf das Pedal auch mit einem Drehpotentiometer bedienen. Später im realen Pkw soll die Elektronik dafür sorgen, daß in gefährlichen Situationen automatisch abgebremst wird. Neben diesem Trend hat Daimler-Benz drei weitere Hauptentwicklungen im Auge: zukunftsverträgliche Mobilität, maßgeschneiderte Werkstoffe und eine vernetzte Welt. Die Aktivitäten, die durch die Informationstechnik bestimmt werden, sind z.B. Autopilotsysteme, Rapid Prototyping, Electronic Commerce. Die Trends führen zu kürzeren Innovationszyklen. Heute schon sind 80 % bis 90 % der Produkte bei Daimler-Benz jünger als fünf Jahre. 1997 investierte das Unternehmen 9,8 Mrd DM (7,9 % des Umsatzes) in Forschung und Entwicklung. Derzeit beschäftigt Daimler-Benz 12000 Ingenieure und Naturwissenschaftler. Bisher stellte das Unternehmen pro Jahr 500 bis 700 Absolventen ein. In den folgenen drei Jahren soll die Zahl auf 1500/Jahr erhöht werden.