Um beim Produktentwicklungsprozeß (PEP) für PKWs Simultaneous-Engineering-Teams (SET) effektiv einsetzen zu können, müssen die technisch/wissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen EDV-Systeme koordiniert werden. Dafür wurde eine spezielle Einsatzkonzeption erarbeitet. Dabei wurde deutlich, daß eine systemtechnische Umsetzung der vorgeschlagenen Konzeption eine spezielle automobilspezifische Referenzarchitektur benötigt, mit der die Zusammenarbeit der eingesetzten EDV-Systeme festgelegt wird. Diese Referenzarchitektur besteht aus den drei Funktionsblöcken datenerstellende und datenmodifizierende Software-Module, datenauswertende Software-Module und technische Informationsplattform. Durch die Festlegung auf diese drei Funktionsblöcke gibt es keine Unterscheidung mehr in technisch/wissenschaftliche und betriebswirtschaftliche EDV-Systeme. Bei dieser EDV-Einsatzkonzeption sind die produktrelevanten Daten direkte Bestandteile der Produktstruktur und stehen dem PEP eines Pkw ganzheitlich zur Verfügung. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden exemplarisch an einigen, praxisrelevanten Beispielen auf Umsetzbarkeit erprobt. Als Beispiele wurden alltägliche, häufig auftretende Aufgaben der SE-Teams gewählt. Es zeigte sich, daß mit diesem systemtechnischen Lösungsansatz bauteilübergreifende Aufgabenstellungen innerhalb des PEP eines Pkw durchgängig rechnerunterstützt bearbeitet werden können. Ein weiteres Ergebnis dieser Erprobungsphase war, daß neben der Bereitstellung der Software deren effektiver Einsatz auch ganz wesentlich von ihrer Einbindung in die Ablauforganisation des PEP abhängt. Darauf aufbauend wurden auch einige der zu erwartenden Veränderungen, bezogen auf die heutigen Abläufe im PEP eines Pkw sowie der sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Arbeitsweise der Konstrukteure, der SET-Mitarbeiter und der Stücklistensachbearbeiter aufgezeigt. Die Einführungsdauer dieser neuen Konzeption ist abhängig von den bereits durchgeführten organisatorischen Anpassungen an den SE-Einsatz sowie von den eingesetzten EDV-Systemen und der Offenheit der vorhandenen EDV-Landschaft.