1996 wurde auf der Hannover-Messe der erste Omnibus deutscher Herstellung mit Wasserstoffantrieb vorgestellt. Anschließend absolvierte das Fahrzeug eine dreivierteljährige Erprobungsphase in Erlangen. Der Stadtlinienbus ist ausgerüstet mit einem auf Flüssigwasserstoffbetrieb modifizierten Erdgasmotor, der im Störungsfall oder mangels Flüssigwasserstoffs mit Benzin betrieben werden kann. Hierzu ist der bivalente Motor mit zwei unabhängig voneinander arbeitenden Gemischbildungssystemen ausgerüstet. Jeder Zylinder besitzt sowohl ein Wasserstoffeinblasventil mit elektromagnetischer Steuerung als auch ein Benzineinspritzventil. Die Abgasnachbehandlung beim Wasserstoffbetrieb erfolgt über einen Reduktionskatalysator, beim Benzinbetrieb über einen geregelten Dreiwegekatalysator. In beiden Betriebsarten werden die für Nutzfahrzeuge geltenden Abgaswerte unterschritten. Das Steuerungssystem des Wasserstoffantriebs besteht aus vier Steuerungselementen. Eines davon für die Wasserstofftankanlage und drei für das Motorenmanagement. Die Wasserstofftanks sind aus rostfreiem Stahl und doppelwandig ausgeführt. Gegenüber dem Serienfahrzeug müssen im Anwendungsfall drei Sitzplätze der Steuerung der Wasserstofftechnik geopfert werden. Vier weitere Sitzplätze im Demonstrationsfahrzeug wurden von der zusätzlichen Meßtechnik belegt. Das Mehrgewicht des Fahrzeuges beträgt rund 1000 kg. Eine Gewichtsverbesserung bei Serienfahrzeugen könnte durch kohlefaserverstärkte Kunststoffe herbeigeführt werden. Da der Betrieb mit flüssigem Wasserstoff augenblicklich nur Versuchsfahrzeugen vorbehalten ist, fehlen bisher die gesetzlichen Grundlagen. Mit dem Technischen Überwachungsverein wurde ein Sicherheitskonzept erarbeitet.