Betrachtet werden die neuen Montagewerke für Automobile in Europa. Erörtert werden die Lean-Production-Techniken, die das Unternehmen Daimler-Benz für die neue Mercedes-A-Klasse einsetzt. Beschrieben wird die NedCar-Einrichtung, die ermöglicht, daß Volvos und Mitsubishis auf einer Fertigungsstraße hergestellt werden. Erläutert wird der Nutzen, den das Unternehmen Skoda durch die Integration der Lieferanten in das neue Montagewerk für den Octavia erzielt hat. Wenn ein Unternehmen der Automobilindustrie ein neues Fahrzeugmodell einführt, werden häufig neue Produktionsanlagen aufgestellt. Die Mehrzahl der heutigen Automobilwerke sind eher aufgrund ihrer Organisation als aufgrund ihrer Produktionstechnologie bemerkenswert. Die Organisation fokussiert die Minimierung des Teilelagerbestands und zielt gleichzeitig darauf ab, die notwendige Flexibilität zu erhalten, um die sich immer ändernde Marktnachfrage zufriedenzustellen. Als das Unternehmen Daimler-Benz das neue Werk in Rastatt für die Mercedes-A-Klasse errichtete, war Lean Production, bedienarme Fertigung, das primäre Ziel. Die Investitionen für das Werk betrugen 1,1 Mrd DM. Für 1998 wird eine Produktion von 150000 Automobilen erwartet. Danach soll die Produktion auf jährlich 200000 Automobile gesteigert werden. An einem Tag können 800 Automobile produziert werden. Das A-Klassendesign ist hinsichtlich der Produktionskosten geschickt entwickelt worden. Es gibt lediglich 4 verschiedene Karosserien. Es ist eine symmetrische Karosserie entwickelt worden, die für das links- und rechtsseitige Fahren identisch ist. Der Bau der Karosserie ist zu annähernd 100 % automatisiert. 320 Roboter werden für die Montage der Karosserie benötigt. Die Roboter übernehmen sowohl die Handhabungs- als auch die Schweißaufgaben. Das Unternehmen Mercedes-Benz hat mit den Unternehmen BASF und Duerr eine neue Spritztechnologie entwickelt, mit der 20 % weniger Lack verbraucht wird. Statt der üblichen 5 Lackschichten sind nur noch 4 Lackschichten erforderlich. In dem Montagewerk für den neuen Octavia arbeiten die Skoda-Mitarbeiter mit den Lieferanten zusammen.