1993 hat das Unternehmen Audi flächendeckend die Gruppenarbeit eingeführt und flache Führungsstrukturen verwirklicht. Im Rahmen der neuen Arbeitsstrukturen fördert das Unternehmen der Automobilindustrie nicht nur die Mitarbeiter, sich an Veränderungsprozessen durch Vorschläge zu beteiligen, sondern fordert sie auf, selbst nach Verbesserungen zu suchen. Jede Idee ist gut, so lautet der Leitsatz des Ideen-Programms, dem Vorschlagswesen der 1990er Jahre von Audi. Das Ideen-Programm ist 1994 eingeführt worden und hat das zentrale Vorschlagswesen 'WIR bei Audi' abgelöst. Im Zusammenhang mit dem Ideen-Programm und der Entscheidungsfindung zu einer Idee sind die Aufgaben genau verteilt. Der Mitarbeiter beschreibt ein Problem und die Idee zur Lösung, schätzt den Aufwand und Nutzen der Idee ab, hilft mit bei der Realisierung der Idee, setzt die Idee, wenn machbar, in seinem Arbeitsbereich selbst um und akzeptiert mit seiner Unterschrift das Prüfergebnis seiner Idee. Der Vorgesetzte motiviert den Mitarbeiter, prüft, ob die Idee prämienberechtigt ist, veranlaßt die Ideenprüfung und Entscheidung, ermittelt den tatsächlichen Nutzen der Idee, ermittelt die Prämienhöhe und veranlaßt die Prämienauszahlung mit der nächsten Entgeltabrechnung. Der Ideenkoordinator koordiniert innerhalb seines Fachbereichs, unterstützt den Einreicher und den Vorgesetzten bei fachübergreifenden Entscheidungen, ist das Bindeglied zwischen der Ideen-Agentur und den Fachbereichen und sorgt für den Wissenstransfer. Die Ideen-Agentur sorgt für die einheitliche Anwendung des Programms und für Transparenz, qualifiziert Systembenutzer, unterstützt zentral, sichert konzernweit Prioritätsrechte, führt Sachentscheidungen herbei und bereitet Ideen für die Bewertungkommission auf. Die Bewertungskommission beschließt bei realisierten Ideen mit besonders großem Nutzen Ergebnisprämien bis zu 100000 DM und entscheidet im Konfliktfall. Das Ideen-Programm wird permanent im engen Kontakt mit den Anwendern optimiert. Hierzu ist ein Konzeptteam gebildet worden, das die Arbeitnehmerinteressen und die Belange der Geschäftsbereiche berücksichtigt.