Versuche und Rechnungen zur Fahrdynamik von Nutzfahrzeugreifen werden dargestellt. In der Reifenaufstandsfläche entstehende Kräfte können auf Grund von Sturz und Schräglauf nicht am Entstehungsort sondern nur als Momente und Kräfte (je 3) in der Radmitte mit einer Meßnabe untersucht werden. Der Reifenmeßzug des Instituts für Kraftfahrwesen, Uni Hannover ist ein Sattelzug mit zweiachsigem Auflieger, dessen vordere Achse mit einer Meßnabe ausgerüstet ist. Die Meßachse ist luftgefedert, lenkbar, bremsbar und liftbar (für Anfahrt). Die Meßnabe hat ein umlaufendes Meßsystem das aus acht koaxial angeordneten Meßstegen besteht, die Innen- und Außennabe verbinden. Die Meßstege sind mit Dehnungsmeßstreifen bestückt. Zur Berechnung des Reifenverhaltens wurde vom IHK das Programm PNEUS entwickelt. Die Geschwindigkeit wird als Referenzgröße aus der Geschwindigkeit eines nichtgebremsten, mitlaufenden Rades der Transportachse von einem Schlupfrechner gemessen und ausgewertet. Änderungen der Versuchsbedingungen durch Fahrbahneinflüsse oder Geschwindigkeitsänderungen erfordern ständige Selbstkalibrierung. Für die Reifen 315/80 R 22.5 mit Lenkachsprofil, 315/80 R 22.5 mit Traktionsprofil und 385/65 R 22.5 mit Anhängerprofil wurden Kennfelder für Seitenkraft, Umfangskraft und Rückstellmoment ermittelt. Das Rechenprogramm PNEUS basiert auf dem Reibungskuchenmodell von Weber, das die Resultierende aus Umfangskraft und Schlupf verwendet. Zusätzlich wurde eine Welligkeit der Maximalwerte überlagert. PNEUS normiert in einem ersten Schritt die Kennlinien, dann wird druch ein Polynom approximiert. Für je eine Radlast wird eine Kennlinie gebildet, die mit der Amplitudenfunktion multipliziert wird um das Kennfeld zu erhalten. Simuliert wurde Bremsen in der Kurve und stationäre Kreisfahrt mit Solofahrzeug, Sattelzug und Gliederzug. Gezeigt werden Schwimm- und Lenkwinkel über der Querbeschleunigung für Solofahrzeug mit Variation aller Reifen und einzelner Reifentypen; für einen beladenen Sattelzug Längsverzögerung, Querbeschleunigung, Geschwindigkeit, Giergeschwindigkeit des Motorwagens, Knickwinkel und Schwimmwinkel des Motorwagens über der Bremszeit.
Die Führungseigenschaften von Nutzfahrzeugreifen und ihr Einfluß auf das Fahrverhalten von schweren Nutzfahrzeugen
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 35 , 11 ; 298-306
1997
9 Seiten, 14 Bilder, 19 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Fahrverhalten von schweren Nutzfahrzeugen beim Bremsen in der Kurve
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