Leichtbau mit neuentwickelten Karosseriestählen unter Einsatz der Umformsimulation

Sie sind hier: Homepage > Suche

Leichtbau mit neuentwickelten Karosseriestählen unter Einsatz der Umformsimulation

Steininger, V. / Engl, B. / Reip, C.P.

Im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes 'Neue Lösungen mit Stahl beim Automobil-Leichtbau' wurden das Leichtbaupotential des Werkstoffs Stahl im Karosseriebau ohne Einbußen am heutigen Sicherheits- und Komfortstandard an bestimmten Bauteilen unter weitgehender Wahrung der Kostenneutralität untersucht. Untersucht wurden die Stähle IFHR 340, ZStE 260 P, ZStE 340 und DP 500. Eine Abbildung verdeutlicht, wie sich diese Stähle im Vergleich zu Aluminiumlegierungen bezüglich Festigkeit und Umformbarkeit auszeichnen. Zur vergleichenden Bewertung verschiedener Feinblechwerkstoffe werden in erster Linie die im Zugversuch ermittelten Fließkurven bzw. die daraus abgeleiteten mechanischen Eigenschaften herangezogen. Die Beurteilung des Umformverhaltens wurde durch folgende Untersuchungen ermittelt: chemische Analyse der Oberfläche, Ermittlung der Rauheit, Ermittlung der Oberflächentopographie, Ermittlung des Reibwertes in Streifenziehversuchen, Lochaufweitversuche und Kerbzugversuche, Näpfchenziehversuche sowie durch Ermittlung der Grenzformänderungskurve. Die veränderten Umformeigenschaften der höherfesten Stähle verhindern noch den Serieneinsatz. Abhilfe schaffen kann hier der Einsatz der Umformsimulation in einem möglichst frühzeitigen Entwicklungsstadium des Fahrzeugs, um die eventuell notwendigen Änderungen am Bauteil oder am Werkzeug realisieren zu können. Leichtbau mit Stahl wird nur dann erfolgreich sein, wenn neben dem Einsatz moderner höherfester und korrisionsgeschützter Feinbleche werkstoffgerecht konstruiert und die Fertigungstechnologie im Hinblick auf den Einsatz dieser Werkstoffe optimiert wird. Für die untersuchten Bauteile wurde in dem Projekt eine Gewichtsreduzierung von durchschnittlich 13 % erzielt.