Kann eine Intensivierung der Mischbauweise zu einer Lösung der Zielkonflikte im Karosseriebau beitragen?

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Kann eine Intensivierung der Mischbauweise zu einer Lösung der Zielkonflikte im Karosseriebau beitragen?

Ellenrieder, G.

Der Zwang zur Gewichtsreduzierung stellt den Karosseriebauer vor eine Reihe von Zielkonflikten, die sich in Zukunft durch gesetzliche Bestimmungen noch verschärfen könnten. Vor dem Hintergrund, daß reinrassige Materialkonzepte in Aluminium oder Kunststoffen für mittlere bis große Stückzahlen im Karosseriebau sehr hohe Mehrkosten und ggf. Nutzungseinschränkungen im Reparaturfall zur Folge haben, könnte die Intensivierung der Mischbauweise zu interessanten Rohbaualternativen führen. Da bei der Mischbauweise unterschiedliche Werkstoffe für die Karosserie oder einzelnen Baugruppen verwendet werden, nennt man diese Bauweise auch Hybridbauweise. Es kann dabei zwischen 'unechten' und 'echten' Materialhybriden unterschieden werden. Als unechte Hybride werden Karosserien verstanden, deren Tragstruktur aus einem Material (z.B. Stahl oder Aluminium) besteht, nichttragende Anbauteile jedoch aus einem davon abweichenden Material (z.B. Magnesium oder Kunststoff). Echte Hybride sind Karosserien, deren tragende Strukturen aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen (z.B. Bodenstruktur aus Stahl, Aluminium im Seitenwand/Dachbereich). Im Beitrag werden behandelt: Grundsätzliche Zielkonflikte (Umweltverträglichkeit, Kundenansprüche), allgemeiner Lösungsansatz (Prämissen, Konsequenzen) sowie Chancen und Risiken der Mischbauweise (Kosten/Nutzen-Potentiale, Sicherheit, Komfort, Reparatur, Recycling, Langlebigkeit, Design und Qualität). Es werden spezielle Lösungsansätze skizziert, die beim Schritt vom reinen Stahlkonzept zur Mischbauweise hilfreich sein können: Festlegen von Zonen und Schnittstellen in Karosseriebereichen, die zusätzlichen Nutzen ermöglichen. Definition von intelligenten Bauteil- oder Baugruppengrenzen, die es ermöglichen, anforderungsgerecht zu selektieren. Ermitteln der Kosten/Nutzen-Relation, Ranking der Einzelmaßnahmen und Abgleich mit den jeweiligen Projektzielen.