Werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen aus Altfahrzeugen. Möglichkeiten und Grenzen

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Werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen aus Altfahrzeugen. Möglichkeiten und Grenzen

Schlotter, U.

In Deutschland wurden 1995 etwa 2,5 Mio. Autos verschrottet. Davon verblieben 1,3 Mio. im Lande, der Rest wurde exportiert. Beim Recyceln der metallischen Werkstoffe gelangten in die Shredderleichtfraktion ca. 65000 t Altkunststoffe. Mit dem Ziel einer drastischen Verringerung der auf Deponien verbrachten Rückstände aus der Altfahrzeugverwertung von derzeit 25 Masse-% wurden unter Regie von VDA und VKE die Projekte Pravda 1 und Pravda 2 durchgeführt. Es sollte ermittelt werden, mit welchen Mengenströmen an Kunststoffbauteilen die Recyclingindustrie maximal rechnen kann und zu welchen Kosten eine werkstoffliche Verwertung möglich ist. Bei sorgfältiger, sortenreiner Bereitstellung der Bauteile aus ABS, PA, PE, PMMA, PP und PUR durch Demontagebetriebe zeigte sich, daß für das Recycling lediglich 40 % der im Auto eingesetzten Kunststoffe bereitstehen. Meist wird dabei nur ein Down-Recycling in Betracht kommen. Es wird eingeschätzt, daß die Selbstverpflichtung der Autozulieferer zur Senkung der Abfallmenge bis zum Jahre 2015 auf <5 % Deponiematerial durch werkstoffliche Verwertung der Kunststoffe allein nicht erfüllbar sein wird. Die Nutzung intensiver rohstofflicher und energetischer Verfahren erweist sich als notwendig. Dies wird auch nach dem Jahre 2000 gelten, wenn sich der verwertbare Kunststoffanteil zwar auf 60000 t erhöht hat, gleichzeitig jedoch im Shreddermaterial 80000 t an organischen Bestandteilen anfallen.